Deindustrialisierung und Verarmung
Das Münchner Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung (ISW) hat in seiner Schriftenreihe im Rahmen einer Bilanz des Jahres 2023 und eines Ausblicks auf 2024 »Fakten und Argumente zur wirtschaftlichen Situation in der Dauerkrise« zusammengetragen.
Einleitend beschäftigt sich Willy Sabautzki mit der fortgesetzten Verteuerung der Lebenshaltungskosten. Er merkt an, dass »die wirtschaftspolitischen Empfehlungen der führenden Institute im Kern dazu führen, die finanzielle Situation der Menschen mit vergleichsweise geringem Einkommen zu verschärfen«. Mit Blick auf den Industriestandort schreibt er, dass sich die Bedeutung Deutschlands »für im heimischen Markt angesiedelte Unternehmen belegbar relativiert« habe; inzwischen werde von Fachkreisen und politischen Entscheidungsträgern immer wieder die Deindustrialisierung Deutschlands zum Thema gemacht. Hinzu komme, dass zunehmend ausländische Unternehmen als Zulieferer »in die Produktionsnetzwerke deutscher Unternehmen einbezogen« werden. Die Deindustrialisierung sei »real«.
Jan Pehrke beschäftigt sich mit der Lage der chemischen Industrie, Stephan Krull mit den Entwicklungen in der Automobilindustrie. Helmut Türk-Berkhan analysiert unter der Überschrift »Mehr Beschäftigte, mehr Arbeitslose« die Trends am Arbeitsmarkt. Franz Garnreiter nimmt die Energiewirtschaft in den Blick. Tobias Weissert zeigt, wie sich infolge der Preisentwicklung und der damit einhergehenden Kaufkraftverluste die soziale Lage der Rentner zuspitzt. Er zeigt auch, dass bereits Pläne für einen weiteren Rentenabbau ausgearbeitet werden. (jW)
ISW-Wirtschaftsinfo, Nr. 64, 65 Seiten, 6 Euro, Bezug: Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e. V., Johann-von-Werth-Str. 3, 80639 München, E-Mail: isw_muenchen@t-online.de
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