Aus: Ausgabe vom 08.12.2010, Seite 3 / Schwerpunkt
Demoaufruf: Abschaffung der Todesstrafe
»Philadelphia: Wiege der Freiheit – oder Grab der
Menschenrechte?« – Aufruf zu Protesten am 11. Dezember
für die Abschaffung der Todesstrafe weltweit und für die
Freiheit des afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal:
Am Freitag jährt sich die Deklaration der Menschenrechte durch die UNO im Jahre 1948. Leider ist 62 Jahre später zu beobachten, daß es um die Menschenrechte weltweit schlecht bestellt ist. Ein eklatanter Verstoß gegen die Menschenrechte ist die barbarische Praxis der Todesstrafe in vielen Ländern der Welt, u.a. in den USA, und auch in Philadelphia, der Stadt mit dem Image als »Wiege der Freiheit«. Dort wird derzeit über Leben und Tod des afro-amerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal beraten. (...)
Als er verhaftet wurde, war Mumia Abu-Jamal der mit mehreren Medienpreisen ausgezeichnete Vorsitzende der Vereinigung der Schwarzen Journalisten Philadelphias, und hatte sich in der afroamerikanischen Bevölkerung aufgrund seiner ambitionierten journalistischen Arbeit den Ruf als »Stimme der Unterdrückten« erworben. Schwerpunkt seiner journalistischen Tätigkeit war das Thema Polizeigewalt und -korruption in Philadelphia. In der »Wiege der Freiheit« erlitten laut Linn Washington, Professor für Medien an der Temple University in Philadelphia, in den Jahren 1970 bis 1974 insgesamt 226 Menschen Schußwunden durch die Polizei. 143 davon hatten selbst keine Schußwaffe, 80 wurden getötet. Von 1974 bis 1978 wurden 290 Menschen von der Polizei angeschossen. Insgesamt wurden in den siebziger Jahren mindestens 162 Personen von der Polizei getötet. 1979 sah sich das Justizministerium unter Jimmy Carter veranlaßt, eine Untersuchung gegen die Stadt Philadelphia wegen überhandnehmender Polizeibrutalität und -korruption einzuleiten und Klage gegen die Stadt zu erheben. Laut Washington ein bis dahin in der Geschichte der USA noch nie da gewesener Schritt. (...)
Termine:
Samstag, 11. Dezember, Hamburg: Demonstration zum Tag der Menschenrechte mit Zwischenkundgebung vor dem US-Konsulat. Start: 12 Uhr Hauptbahnhof, Vorplatz, Glockengießerwall
Samstag, 11. Dezember, Berlin: Demonstration »Free Mumia Now!« zur US-Botschaft am Pariser Platz. Start: 14 Uhr: Heinrichplatz, Kreuzberg
Samstag, 8. Januar 2011, Berlin: XVI. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz der Tageszeitung junge Welt mit Grußbotschaft von Mumia Abu-Jamal (www.rosa-luxemburg-konferenz.de)
Am Freitag jährt sich die Deklaration der Menschenrechte durch die UNO im Jahre 1948. Leider ist 62 Jahre später zu beobachten, daß es um die Menschenrechte weltweit schlecht bestellt ist. Ein eklatanter Verstoß gegen die Menschenrechte ist die barbarische Praxis der Todesstrafe in vielen Ländern der Welt, u.a. in den USA, und auch in Philadelphia, der Stadt mit dem Image als »Wiege der Freiheit«. Dort wird derzeit über Leben und Tod des afro-amerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal beraten. (...)
Als er verhaftet wurde, war Mumia Abu-Jamal der mit mehreren Medienpreisen ausgezeichnete Vorsitzende der Vereinigung der Schwarzen Journalisten Philadelphias, und hatte sich in der afroamerikanischen Bevölkerung aufgrund seiner ambitionierten journalistischen Arbeit den Ruf als »Stimme der Unterdrückten« erworben. Schwerpunkt seiner journalistischen Tätigkeit war das Thema Polizeigewalt und -korruption in Philadelphia. In der »Wiege der Freiheit« erlitten laut Linn Washington, Professor für Medien an der Temple University in Philadelphia, in den Jahren 1970 bis 1974 insgesamt 226 Menschen Schußwunden durch die Polizei. 143 davon hatten selbst keine Schußwaffe, 80 wurden getötet. Von 1974 bis 1978 wurden 290 Menschen von der Polizei angeschossen. Insgesamt wurden in den siebziger Jahren mindestens 162 Personen von der Polizei getötet. 1979 sah sich das Justizministerium unter Jimmy Carter veranlaßt, eine Untersuchung gegen die Stadt Philadelphia wegen überhandnehmender Polizeibrutalität und -korruption einzuleiten und Klage gegen die Stadt zu erheben. Laut Washington ein bis dahin in der Geschichte der USA noch nie da gewesener Schritt. (...)
Berliner Bündnis Freiheit für Mumia Abu-Jamal
Termine:
Samstag, 11. Dezember, Hamburg: Demonstration zum Tag der Menschenrechte mit Zwischenkundgebung vor dem US-Konsulat. Start: 12 Uhr Hauptbahnhof, Vorplatz, Glockengießerwall
Samstag, 11. Dezember, Berlin: Demonstration »Free Mumia Now!« zur US-Botschaft am Pariser Platz. Start: 14 Uhr: Heinrichplatz, Kreuzberg
Samstag, 8. Januar 2011, Berlin: XVI. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz der Tageszeitung junge Welt mit Grußbotschaft von Mumia Abu-Jamal (www.rosa-luxemburg-konferenz.de)
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vom 08.12.2010