Rosa-Luxemburg-Konferenz am 13.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 03.05.2013, Seite 13 / Feuilleton

Lutz Schulenburg gestorben

Lutz Schulenburg, Mitgründer des Hamburger Verlags Edition Nautilus ist tot. Er starb am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren.

Als Kind einer Hamburger Arbeiterfamilie war er bereits mit 14 Jahren aktiv in einer sozialistischen Schüler- und APO-Gruppe und schloß sich dann der anarchistischen Bewegung an. Die Schule brach er ab, ebenso eine Lehre als Dekorateur, die Gewerkschaft schmiß ihn raus. 1971 gründete er mit Pierre Gallissaires die Theorie-Zeitschrift MAD (später umbenannt in Revolte!). 1972 begann das Trio Schulenburg, Gallissaires und Hanna Mittelstädt mit der Buchproduktion, am 1. April 1974 wurde ein Gewerbeschein beantragt für den MAD-Verlag, der 1976 aus juristischen Gründen in Edition Nautilus umbenannt wurde. Seit 1981 gab Schulenburg die politisch-literarische Zeitschrift Die Aktion heraus, benannt nach dem links-expressionistischen Magazin von Franz Pfemfert, in dem auch Franz Jung in den zehner und zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts veröffentlichte. Von Jung erschien in der Edition Nautilus das Gesamtwerk, wie auch in der »Kleinen Bücherei für Hand und Kopf« klassische, aber fast vergessene Texte der Surrealisten, Dadaisten und Situationisten neu aufgelegt wurden. Zählt man noch die Zapatisten und Subrealisten hinzu, hat man eine ungefähre Ahnung, wofür sich Schulenburg alles interessierte. Ein ausführlicher Nachruf folgt. (jW)

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