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Aus: Ausgabe vom 08.01.2014, Seite 3 / Schwerpunkt

Frage der Zeit

Wann ein Supercomputer auf Grundlage der Quantenmechanik einsatzfähig wäre und beispielsweise zum Knacken der heutigen Nachrichtencodes verwendet werden könnte, darüber ist sich die Fachwelt uneinig. Noch vor zehn Jahren, heißt es in der Washington Post, hätten einige Experten von zehn bis 100 Jahren gesprochen. Heute sagt der Physiker Michael Marthaler vom Institut für Festkörperphysik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gegenüber dem Internetportal der Deutschen Welle, er halte es für sehr unwahrscheinlich, »daß zeitnah ein Quantencomputer gebaut wird, der kryptographisch nutzbar ist«. Die langfristigen Forschungen seien für die nächsten 20 bis 30 Jahre ausgelegt. Seth Lloyd dagegen, Professor für Quantenmechanik am Massachusetts Institute for Technology (MIT), äußerte gegenüber der Washington Post, es würde noch wenigstens fünf Jahre dauern. Auch der Wissenschaftsjournalist Ralf Krauter geht von fünf bis zehn Jahren aus. Zwar sei der universelle Quantencomputer als veritabler Code-Knacker vorerst noch Zukunftsmusik. »Aber es ist eben klar, wenn es ihn denn dann mal gibt, dann bricht wirklich eine neue Ära an, in der kaum noch ein heute verwendetes Verschlüsselungsverfahren sicher sein wird. Und der Anbruch dieser Ära, der ist jetzt eigentlich nur noch eine Frage der Zeit.« (thw)

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