Aus: Ausgabe vom 31.07.2014, Seite 3 / Schwerpunkt
Chinas Achillesferse
Durch die Straße von Hormus an der Mündung des Persischen Golfs kommen etwa 20 Prozent der Ölimporte Chinas. Noch wichtiger ist die Straße von Malakka zwischen Malaysia und dem zu Indonesien gehörenden Sumatra, durch die rund 80 Prozent der chinesischen Ölimporte sowie der Großteil seines Waren- und Rohstoffhandels abgewickelt werden. Laut einem der Presse zugespielten internen Bericht des Pentagon hat »China zum Schutz seiner Energieinteressen entlang der Seewege vom Nahen Osten zum Südchinesischen Meer seine strategische Beziehungen mit den Anrainerstaaten ausgebaut, um je nach Lage entweder defensiv oder offensiv reagieren zu können«. Dies gleiche einer »Perlenkette von strategischen Basen und diplomatischen Beziehungen«.
Eine besonders wichtige »Perle« ist laut Pentagon die neue Marinebasis, die China derzeit im pakistanischen Hafen Gwadar baut. Auch zur Regierung von Bangladesch habe Peking hervorragende Beziehungen entwickelt und baue dort im Hafen von Chittagong eine Umschlagsanlage für Container. Zugleich suchten die Chinesen »umfangreichen militärischen und zivilen Zugang« in Bangladesch. Zum Militärregime von Myanmar unterhalte Peking enge Beziehungen. Dort baue es eine Marinebasis, und auf einigen Inseln in der Bucht von Bengalen betreibe das chinesische Militär bereits elektronische Überwachungsanlagen.
In Kambodscha hat China demnach im November 2003 ein militärisches Abkommen über die Ausbildung und Ausrüstung der nationalen Streitkräfte unterzeichnet. Zugleich hilft Peking beim Bau einer Bahnlinie quer durch Kambodscha vom Südchinesischen Meer bis nach Südchina – unter Umgehung der Straße von Malakka. In Thailand erwägt China zur Zeit, den Bau eines Kanals, der 20 Milliarden US-Dollar kosten soll, durch den Isthmus von Kra zu finanzieren. Auf diesem Weg könnten Schiffe die Straße von Malakka umgehen. Der Isthmus von Kra ist eine Landenge, an deren schmalster Stelle der Küstenabstand zwischen Andamanensee und dem Golf von Thailand lediglich 44 Kilometer beträgt. Der größte Teil der Landenge gehört zu Thailand, westlich und nördlich der engsten Stelle befindet sich Myanmar.
(rwr)
Eine besonders wichtige »Perle« ist laut Pentagon die neue Marinebasis, die China derzeit im pakistanischen Hafen Gwadar baut. Auch zur Regierung von Bangladesch habe Peking hervorragende Beziehungen entwickelt und baue dort im Hafen von Chittagong eine Umschlagsanlage für Container. Zugleich suchten die Chinesen »umfangreichen militärischen und zivilen Zugang« in Bangladesch. Zum Militärregime von Myanmar unterhalte Peking enge Beziehungen. Dort baue es eine Marinebasis, und auf einigen Inseln in der Bucht von Bengalen betreibe das chinesische Militär bereits elektronische Überwachungsanlagen.
In Kambodscha hat China demnach im November 2003 ein militärisches Abkommen über die Ausbildung und Ausrüstung der nationalen Streitkräfte unterzeichnet. Zugleich hilft Peking beim Bau einer Bahnlinie quer durch Kambodscha vom Südchinesischen Meer bis nach Südchina – unter Umgehung der Straße von Malakka. In Thailand erwägt China zur Zeit, den Bau eines Kanals, der 20 Milliarden US-Dollar kosten soll, durch den Isthmus von Kra zu finanzieren. Auf diesem Weg könnten Schiffe die Straße von Malakka umgehen. Der Isthmus von Kra ist eine Landenge, an deren schmalster Stelle der Küstenabstand zwischen Andamanensee und dem Golf von Thailand lediglich 44 Kilometer beträgt. Der größte Teil der Landenge gehört zu Thailand, westlich und nördlich der engsten Stelle befindet sich Myanmar.
(rwr)
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