Nachschlag: Übersetzbarkeit
Scarlett Johansson liegt mit dem Rücken zur Kamera auf einem Hotelbett. Im Bildzentrum ist ihr pinkfarbener Slip zu sehen, links daneben die eisgraue Fläche ihres leicht verrutschten Tops, während am unteren Bildrand Buchstabe für Buchstabe genau im Farbton des Tops der Filmtitel in einer 60er Popschrift erscheint: »L-o-s-t I-n T-r-a-n-s-l-a-t-i-o-n«. Gedreht wurde hauptsächlich im Park Hyatt Hotel in Tokio; ein Transitort aus Stahl, Glas und Eklektizismus, ein Ort der beziehungslosen Begegnungen. Dort trifft Johansson auf Bill Murray. Beide haben zwei Dinge gemeinsam, sie leiden unter Schlaflosigkeit und sind einsam. Dabei geht es nicht um die »Fremdheit« Japans, sondern eher darum, der vertrauten Popkultur in einer »japanisch« übertriebenen und damit perfektionierten Form zu begegnen. Das »Befremdliche« ist also der Übertragungsprozess, in dem die Schönheit der Popwelt, Isolation auflösen und eine Zärtlichkeit vermitteln kann. Um das zu erkennen, sind beide in Tokio. Plastik ist unsere große Liebe. (aha)
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