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Aus: Ausgabe vom 04.07.2024, Seite 8 / Ansichten

Fördermittelsicherer des Tages: Stefan Liebig

Von Nick Brauns
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Unzulässige Gleichsetzung von Judentum und Israel bei einer Protestaktion gegen Antisemitismus an der FU Berlin (9.2.2024)

Bild jubelt: »Aufstand der anständigen Uni-Profs!« Im Hause Springer feiert man den am Dienstag veröffentlichten Appell von rund 70 »Professoren gegen Antisemitismus«. Den ​»Judenhass« an Universitäten wittern diese Wissenschaftler offenbar vor allem hinter Protesten gegen Israels Krieg in Gaza. Sie versichern zwar, sich »ohne Wenn und Aber vor unsere jüdischen Studierenden und Kolleginnen und Kollegen« zu stellen. Doch antizionistische jüdische Studenten, die von der Polizei gemeinsam mit ihren Kommilitonen aus besetzten Unigebäuden geräumt werden, können ebensowenig auf diesen Schutz zählen, wie ausländische jüdische Wissenschaftler, deren Auftritte wegen Kritik an der israelischen Politik gecancelt werden.

In ihrem offenen Brief bekennen sich die bis Mittwoch bereits rund 600 Unterzeichner, darunter der unvermeidliche Bundeswehr-Professor Carlo Masala und die durch antipalästinensische Ausfälle auffällig gewordene Frankfurter Ethnologin Susanne Schröter, zur Kooperation mit israelischen Universitäten. Deren Boykott wird von der Palästinasolidaritätsbewegung gefordert, da sie direkt in die Entwicklung von Kriegs- und Besatzungstechnologien eingebunden sind.

Initiiert wurde der Professorenappell von Stefan Liebig von der Freien Universität Berlin. In dessen Weltbild haben Palästinenser schlicht keinen Platz. So postete der Sozialwissenschaftler Mitte Juni auf X eine über die Territorien Israels und Palästinas reichende israelische Fahne mit dem Text »From the river to the sea. That’s the flag you’re gonna see«.

Ungeachtet solcher in der Konsequenz genozidalen Phantasien applaudierte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) Liebig und den Unterzeichnern des offenen Briefes für ihr »starkes Statement«. Um ihre Fördermittel müssen sich diese Wissenschaftler wohl nicht sorgen.

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