Ärger im Rechnernetz
Berlin. Computerprobleme haben am Freitag weltweit zu Störungen geführt. In Deutschland mussten etwa der BER und der Flughafen Hamburg zu Ferienbeginn zeitweise den Betrieb einstellen. In anderen Ländern wurde laut Medienberichten neben dem Luftverkehr auch der Betrieb von Banken und Krankenhäusern gestört, wie dpa am Freitag berichtete.
Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programmupdate der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike vermutet. Crowdstrike sprach in einer Mitteilung an die Kunden schlicht von »Problemen«, wie das Technikportal The Verge schrieb. Der Ausfall bei Crowdstrike habe wiederum Software von Microsoft gestört, berichtete u. a. der Finanzinformationsdienst Bloomberg. Der Softwareriese meldete zuvor Störungen beim »Cloud«-Service 365. In den USA wurden Flüge durch die Luftfahrtaufsicht FAA gestoppt. Der europäische Branchenriese Ryanair sprach ebenfalls von Softwareanomalien. In Norddeutschland sagte das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Operationen ab.
Durch Konzernkonzentrationen und -fusionen in der Softwareindustrie tritt immer wieder das Phänomen auf, dass zahlreiche Institutionen von denselben technischen Komplikationen betroffen sind, sollte ein Anbieter »Probleme« haben. Crowdstrike habe den Fehler behoben, meldete dpa Freitag mittag. Kunden würden nun auf ein Downloadportal für ein neues Update verwiesen, schrieb Firmenchef George Kurtz auf X. (dpa/jW)
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Nein, es waren weder die Huthis noch die IT-Experten aus Russland, nein, ein simpler, relativ kleiner Programmfehler eines Programmierers führte zum Desaster. Weltweit brachte das Update einer Software zum Schutz der IT-Infrastruktur große Teile der IT-Systeme zum Absturz. Flughäfen, Banken, Krankenhäuser, Fernsehprogramme, Supermärkte, Buchungssysteme, Rohstoffmärkte, Stadtverwaltungen. Betroffen waren Millionen von Windows-Rechnern, die nicht mehr automatisch gestartet werden konnten und nun nach und nach manuell wieder zum Leben erweckt werden müssen, bevor dann die fehlerhafte Software ausgetauscht werden kann.
»Angriffe stoppen, den Geschäftsprozess absichern« – diese Werbung der Herstellerfirma Crowdstrike der Software wurde ins Gegenteil verkehrt: Stoppt den Geschäftsverkehr, dann habt ihr Sicherheit vor Angriffen.
Es mag Zufall sein: Die Software, die hier eine riesige Menge (»Crowd«) Computer zum Streiken brachte, heißt »Falcon«. Die Rakete gleichen Namens von Elon Musks Weltraumfirma SpaceX hat derzeit Startverbot wegen Sicherheitsmängeln.
Boeings 737 Max bleibt wegen Sicherheitsmängeln am Boden, und der »Starliner« von Boeing hängt mindestens bis Ende Juli an der ISS fest, nachdem erst ein Heliumleck den Start im Mai verzögert hatte. Beim Andocken an die ISS fielen dann fünf von 28 Triebwerken zur Navigation aus, die bislang nicht zufriedenstellend repariert werden konnten.