Kapitän der »Audacity of Hope« in griechischem Polizeigewahrsam
Die griechische Polizei hat den Kapitän des US-Teilnehmerschiffs der Gaza-Solidaritätsflotte festgenommen. Dies meldete am Samstag abend auch die ARD-Tagesschau.
Der 60-jährige werde bis zu seiner gerichtlichen Anhörung am Dienstag im Polizeihauptquartier der Hafenstadt Piräus bleiben, teilten demnach die Behörden mit. Die Online-Ausgabe der Berliner Morgenpost meldet hingegen, sein Prozeß solle im Schnellverfahren am Montag stattfinden.
Der Kapitän des Schiffs »Audacity of Hope« (Mut der Hoffnung) habe versucht, den Hafen ohne Erlaubnis zu verlassen und dabei das Leben seiner Passagiere gefährdet, so die griechische Küstenwache.
Die »Audacity of Hope« sollte schon Anfang letzter Woche mit 36 Passagieren, vier Besatzungsmitgliedern und zehn Medienvertretern an Bord in den kommenden Tagen mit mindestens sieben weiteren Schiffen Richtung Gazastreifen auslaufen und Hilfsgüter in die von Israel abgeriegelte Region bringen. Die Mitreisenden hatten sich über tagelange Verzögerungen beschwert und den politischen Druck der USA und Israels hinter den auffallend peniblen Überprüfungen durch griechische Behörden vermutet.
Am Freitag hatte die griechische Regierung den Aktivisten verboten, in See zu stechen. Das Zivilschutzministerium wies die Küstenwache an, das Verbot mit »allen angemessenen Mitteln« durchzusetzen. Begründet wurde die Maßnahme offiziell mit der israelischen Seeblockade. Die Behörden erklärten außerdem, sie untersuchten den Vorwurf einer israelischen Firma, das US-Schiff sei nicht seetauglich. (jW)
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