Antikriegsdemos, Ostermärsche und 1. Mai: jW bestellen, verteilen, Probeabos sammeln!
Aktionsbüro
Die kommenden Wochen bieten vielfältige Möglichkeiten, die junge Welt auf der Straße bekannter zu machen. Einerseits werden verschiedene friedenspolitische Aktivitäten stattfinden, an denen traditionell viele jW-Leserinnen und -Leser teilnehmen werden. Denn die Tageszeitung junge Welt ist anders als die etablierten Medien, die seit einem Jahr ständig mehr Waffen gegen Russland fordern. Sie ist gegen Krieg und für Frieden, und zwar nicht erst, seit der Ukraine-Krieg tobt. Die westlichen Attacken auf Jugoslawien, den Irak und Afghanistan wurden in der jW bereits als das eingeordnet, was sie waren: als imperialistische Angriffskriege.
Dieses Alleinstellungsmerkmal der jungen Welt gilt es zu nutzen. Denn zu wenige Menschen kennen die Zeitung bereits. Um das zu ändern, sind wir auf Sie, liebe Leserinnen und Leser, angewiesen. Ganz praktisch heißt das: Nutzen Sie jede Gelegenheit, Exemplare der jW zu verteilen – kostenlos und niederschwellig. Für Berlin suchen wir zunächst für die Großkundgebung »Für Verhandlungen statt Panzer« am nächsten Samstag, dem 25. Februar, noch tatkräftige Unterstützung beim Zeitungsverteilen. Sie wollen an der Demo teilnehmen und gleichzeitig auch die einzige konsequente Zeitung für Frieden bekanntmachen? Melden Sie sich bitte!
Auch den traditionellen Ostermärschen der Friedensbewegung zwischen dem 7. und 9. April kommt in diesen kriegerischen Zeiten eine besondere Rolle zu. Ziel ist, dort mit der jW an möglichst vielen Orten vertreten zu sein. Nicht zu vergessen ist auch der Internationale Frauentag am 8. März: Hier ist die Zeitung für Veranstaltungen ein wichtiges Aufklärungs- und Werbematerial.
Andererseits sind all diese Anlässe die beste Übung für den alljährlichen jW-Verteilhöhepunkt, den 1. Mai. Aktuell werden Tarifauseinandersetzungen in verschiedenen Branchen geführt, insofern ist der Kampftag der Arbeiterklasse ein guter Anlass, auf der Straße für soziale Verbesserungen einzutreten. Die junge Welt ist natürlich mit dabei, denn der 1. Mai ist auch Kampftag für die Zeitungsverteilung an möglichst vielen Orten in diesem Land. Bestellen Sie Zeitungsexemplare für Ihre lokale 1.-Mai-Demo!
Für alle Zeitungsbestellungen gilt: Melden Sie sich so früh wie möglich, – spätestens vier Werktage vorher – im Aktionsbüro. Wir zählen auf Sie und euch!
Das Aktionsbüro für Zeitungen kontaktieren unter aktionsbuero@jungewelt und 0 30/53 63 55 10
Zum 76. Geburtstag wünscht sich die junge Welt neue Abonnentinnen und Abonnenten
Verlag, Redaktion und Genossenschaft
Sechsundsiebzig Jahre sind ein stolzes Alter – für eine Zeitung. Noch dazu und gerade, wenn sie über eine Geschichte wie die der jungen Welt verfügt: Am 12. Februar 1947, als das Land nach Faschismus und Weltkrieg in Trümmern lag, wurde sie in der sowjetisch besetzten Zone (SBZ) gegründet. Deutschland war noch nicht geteilt, aber in der westlichen Bizone wurden die alten Nazis bereits rehabilitiert und erneut gegen die Sowjetunion in Stellung gebracht. Im Osten hingegen machten sich Sowjetsoldaten und deutsche Antifaschisten an eine Änderung der Verhältnisse; 1949, mit Gründung der DDR, hatte die – damals mit großem »J« geschriebene – Junge Welt ihren Staat: dem Frieden und der Ausrottung des Nazismus mit all seinen Wurzeln verpflichtet. Als Zentralorgan der Freien Deutschen Jugend (FDJ) wird die spätere Tageszeitung mit den Jahren zum (inoffiziell) auflagenstärksten Medium des Landes. Die Junge Welt begleitet mehrere Generationen Jugendlicher und wird auch von den Älteren gerne gelesen. Dabei ist sie immer ein politisch entschiedenes Blatt geblieben: sei es in der Solidarität mit dem sozialistischen Kuba, dem Kampf um die Freilassung der US-amerikanischen Kommunistin und Bürgerrechtlerin Angela Davis oder der Aufklärung über den faschistischen Putsch der Generäle in Chile, der sich 2023 zum fünfzigsten Mal jährt.
Mit dem Untergang der DDR und des Sozialismus auf deutschem Boden hätte auch das Ende der JW einhergehen können. Dass es anders kam und die heutige junge Welt eines der wenigen auch im Westen der BRD erfolgreichen »Ostprodukte« geworden ist, verdankt sie dem Engagement ihrer Leserinnen und Leser, Mitarbeiter und Redakteure, die das Blatt nach einer Privatisierung vor den Konkursgelüsten der neuen Eigentümer retten konnten. Seit 1997 wird die jW von der Genossenschaft LPG herausgegeben. Dies ist der Garant für unsere weltanschauliche und politische Unabhängigkeit: unser solides Fundament aus momentan 2.701 Mitherausgeberinnen und Mitherausgebern – unseren Genossenschaftern.
Mit dem Ende des europäischen Sozialismus und der DDR ist auch eine historisch einmalige Zeit jahrzehntelangen Friedens auf dem Kontinent beendet worden. Unmittelbar nach dem Anschluss der DDR hat sich die BRD wieder zum kriegführenden Land entwickelt – seit dem Überfall auf Jugoslawien ist Europa erneut Kriegsschauplatz. Das war ein Vierteljahrhundert vor Beginn des Ukraine-Konfliktes, der laut bürgerlicher Medien »der erste Krieg in Europa nach Ende des Zweiten Weltkrieges« sein soll. Unsere Leser wissen es besser. Die junge Welt hat damals gegen die großdeutschen Eroberungsphantasien angeschrieben und auch die folgenden tödlichen »humanitären Interventionen« der westlichen Militärallianz entsprechend eingeordnet.
Dass eine solche Zeitung gebraucht und nachgefragt wird, beweisen unsere steigenden Einzelverkaufs- und Abonnentenzahlen. Warum das so ist, kann täglich nachgelesen werden. Nur ein Beispiel: Mit der Zerstörung der Ostseepipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 hat sich der Ukraine-Konflikt ganz offensichtlich zum Stellvertreterkrieg des Westens gegen Russland entwickelt. Der US-Journalist Seymour Hersh hat jüngst die Hintergründe dieses terroristischen Aktes nachgezeichnet und bei seinen Recherchen herausgearbeitet, dass eine US-Eliteeinheit in Zusammenarbeit mit Norwegen für das Attentat verantwortlich ist. Den kriegsbesoffenen deutschen Elitejournalisten passt das natürlich nicht, und das liest sich dann – wie bei spiegel.de am 9. Februar – so: »Der umstrittene US-Journalist Seymour Hersh schreibt in einem schwach belegten Blogbeitrag, die USA hätten die Nord-Stream-Pipelines gesprengt. Die russische Propaganda nutzt die Behauptung bereits für ihre Zwecke«. Noch vor dem ersten Zitat wird mit dem Holzhammer klargemacht, wie die Angelegenheit einzuordnen ist. Ein Paradebeispiel dafür, wie Journalismus nicht sein sollte: faktenschwach und meinungsstark. Die junge Welt geht anders an die Sache heran – und veröffentlicht den Artikel des Son-My- und Abu-Ghraib-Enthüllers in deutscher Übersetzung (jW-Online-Extra vom 9. Februar 2023, »Wie die USA Nord Stream ausschalteten«; als Zweiteiler auf den jW-Themaseiten vom 11./12. und 13. Februar 2023). Intelligente Menschen brauchen kein NATO-Framing – sie brauchen unbestechliche Informationen, um die Dinge einordnen und das Weltgeschehen begreifen zu können.
76 Jahre Kampf für den Frieden – darauf können wir uns nicht ausruhen. Zu unserem Geburtstag an diesem Sonntag wünschen wir uns statt Blumen neue Leserinnen und Leser. Denn es gibt immer noch eine Menge Menschen in diesem Land, die die Zeitung nicht kennen – und daher auch nicht wissen, was sie verpassen: ein tägliches Gegenmittel zur gleichgeschalteten Kriegspropaganda.
Wir danken allen Leserinnen und Lesern, dass sie eine Zeitung wie die junge Welt erst möglich machen. Und wir bitten Sie darum, die jW noch bekannter zu machen: Werben Sie ein Probeabo ein, machen Sie Kollegen und Freunde auf uns aufmerksam. Denn jede neue Leserin, jeder neue Abonnent sind ein Grund zum Feiern!
In wenigen Schritten zum Probeabo
Die junge Welt lässt sich kostenlos und vollkommen unverbindlich drei Wochen lang (zwei Wochen im europäischen Ausland) testen. Dafür füllen Sie bitte einfach einen der Coupons in der gedruckten jW-Ausgabe aus: Anschrift und Kontaktdaten genügen. Viel mehr müssen Sie auch beim Onlineformular unter jungewelt.de/probeabo nicht angeben, wenn Sie telefonisch unter +49 30/53 63 55-84 oder mit E-Mail an abo@jungewelt.de bestellen. Das Probeabo endet selbstverständlich automatisch.
Sie sind schon Abonnentin oder Abonnent und wollen ein Probeabo weiterempfehlen? Empfehlen Sie unsere Bestellmöglichkeiten über das Netz oder per Telefon. Als bessere Variante hat es sich aber erwiesen, Interessierten etwas in die Hand zu geben – also, auch hier einen der Coupons aus der gedruckten Zeitung zu nutzen. Am meisten ist uns geholfen, wenn wir die Bezieher des Abos im nachhinein anrufen können, um die Qualität der Zustellung und der Berichterstattung abzufragen.
Unsere Bitte: Prüfen Sie uns kritisch. Wir sollten uns mal kennenlernen!
Das Onlineangebot der Tageszeitung junge Welt drei Monate testen und sich überzeugen lassen
Kommunikation & Aktion
Heutzutage trägt fast jeder ein Smartphone mit sich herum. Damit lässt sich mehr oder weniger Sinnvolles anstellen, vor allem aber auch die Tageszeitung junge Welt im Netz lesen. Wer jedoch die Zeitung in gedruckter Form erwirbt, sei es durch ein Abo oder durch den Kauf am Kiosk, ist zwar unabhängig von Verbindung und Energiequelle. Doch auch in diesem Fall kann ein uneingeschränkter Zugang zur jW-Onlineressource eine sinnvolle Ergänzung sein, denn die Internetausgabe unserer Tageszeitung bietet zwar nicht alle Vorteile des gedruckten Produktes, eröffnet aber dafür einige ganz spezifische Möglichkeiten.
Man stelle sich nur folgende Situation vor: Wenn die Diskussion mit den Gewerkschaftskollegen am Stammtisch hitzig wird, reicht schon eine kurze Suche auf jungewelt.de, und die Fakten liegen auf dem Tisch. Das Zeitungsarchiv reicht bis ins Jahr 1997 zurück. Sollten die Kumpel das auch später noch mal nachprüfen wollen, was selbstverständlich immer sinnvoll ist, lassen sich Artikel mit einem Klick teilen – per Mail, Twitter oder Facebook. Ortswechsel: Im Wartezimmer scrollen Sie sich durch die Tagesausgabe, und gerade bei einem spannenden Artikel ruft ihre Ärztin Sie auf. Mit der Lesezeichenfunktion lassen sich interessante Texte markieren und somit immer wieder schnell hervorholen, auch noch einige Jahre später. Das ist allemal platzsparender als ein umfangreiches Archiv aus Papier. Wenn Sie nicht auf die Anmutung der gedruckten Zeitung verzichten wollen, empfiehlt sich die Nutzung der täglichen Ausgabe im PDF-Format. Sie lässt sich unkompliziert herunterladen oder noch viel einfacher per E-Mail-Abo direkt ins Postfach schicken. Dort landet die digitale Zeitung schon am Abend, bevor die nächste Tagesausgabe gedruckt erscheint.
Um diese Vorteile für sich entdecken zu können, bieten wir seit der XXVIII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz ein befristetes Onlineaktionsabo für einmalig günstige 18 Euro an. Nach drei Monaten ist es dann auch garantiert vorbei, wie bei unseren Printangeboten zum Testen auch – bei uns gibt keine automatischen Verlängerungen. Probieren Sie es selbst einmal aus! Noch besser: Erzählen Sie auch Ihren Gewerkschaftskollegen vom Stammtisch, Ihrer Ärztin, Ihren Bekannten und Verwandten von unserem Angebot. Möglichst viele Menschen sollten die für das Überleben in Zeiten von Krieg und Krise unentbehrlichen Informationen erlangen können.
Das Onlineaktionsabo bestellen unter jungewelt.de/onlineaktion
Die junge Welt ist auch in den sozialen Medien erreichbar
Onlineressort
Wer eine große Öffentlichkeit erreichen will, kommt heute kaum noch an den sogenannten sozialen Medien vorbei. Keine Frage: Diese Plattformen befinden sich in den Händen weniger Milliardäre, insbesondere linke Kanäle sind immer wieder willkürlichen Sperrungen und auch politischer Zensur unterworfen. Trotzdem bieten Facebook, Instagram, Twitter und Co. die Möglichkeit, vor allem junge Menschen, die sich für fortschrittliche Politik interessieren, zu erreichen.
Auch die Tageszeitung junge Welt hat daher ihren Platz in den Netzwerken. Bei Facebook stellen wir beispielsweise jeden Morgen die wichtigsten Artikel der Tagesausgabe vor und kündigen jW-Veranstaltungen an. Youtube nutzen wir, um Aufzeichnungen unserer Events wie zum Beispiel der Rosa-Luxemburg-Konferenz zu veröffentlichen. Auf Twitter und Instagram informiert die junge Welt mit regelmäßigen Updates über neue Artikel – und gelegentlich auch über die Fehltritte der Konkurrenz. Es gibt also durchaus immer wieder etwas zu entdecken, was weder in der gedruckten noch in der Onlineausgabe der Zeitung steht. Mit diesen Konzepten sind wir durchaus erfolgreich. Im Ergebnis verfolgen und teilen täglich Zehntausende die Nachrichten der jW im Internet. So schaffen wir ein linkes Gegengewicht zu den vielen konservativen und rechten Meinungsmachern, die immer mehr das Netz zu überfluten versuchen.
Damit wir unsere Reichweite aus- und eine Gegenöffentlichkeit im Internet aufbauen können, brauchen wir weiterhin die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Folgen Sie der Tageszeitung junge Welt! Teilen, kommentieren und liken Sie unsere Inhalte! Posten Sie Artikel und erzählen Sie Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis von uns! Damit – und mit unseren Inhalten selbstverständlich – können wir durchaus mit den großen Stäben an Angestellten, die für die etablierten Medien die Netzwerke bearbeiten, mithalten. Denn am Ende sind es Klicks, Likes und Reposts, was die Algorithmen bei Facebook, Instagram und Twitter interessiert – und uns zu mehr Bekanntheit verhilft.
»Die Zeit der Gewöhnung an Krieg ist vorbei, die der Mobilmachung beginnt.« Diese Auswertung eines Artikels in der FAZ gibt der Schwarze Kanal der jW am 1. Februar 2014, wenige Tage vor dem Putsch in der Ukraine. Wie die deutschen »Qualitätsmedien« von da an die Lage im eigenen Land aufheizen, wie sie die deutsche Bevölkerung für Krieg gewinnen wollen und vor allem die jeweiligen Bundesregierungen vor sich hertreiben – all das ist Gegenstand der Wochenendkolumne, die seit Jahren federführend von Arnold Schölzel und gelegentlich von Reinhard Lauterbach geschrieben wird.
Der Verlag 8. Mai, in dem die junge Welt erscheint, hat 66 Beiträge zum Ukraine-Krieg aus dieser Kolumne zwischen 2014 und 2022 in einem Buch vereint. Es soll im März erscheinen. Zur Teilfinanzierung der Kosten gibt es eine kleine Subskriptionsauflage. Die Bücher sind von den Autoren signiert. Der Preis beträgt 50 Euro.
Arnold Schölzel/Reinhard Lauterbach. Der Schwarze Kanal. Ukraine-Feldzug deutscher Medien 2014–2022, 160 Seiten. Bestellungen richten Sie recht bald per E-Mail an: ni@jungewelt.de.
Die wachsende Beliebtheit verdankt die jW vielen helfenden Köpfen und Händen
Aktionsbüro
Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) veröffentlicht quartalsweise unter anderem Kennzahlen zur Auflagenhöhe von journalistischen Titeln in Deutschland. Seit Jahrzehnten schon sehen die Verkäufe der meisten Zeitungen niederschmetternd aus. Relative Rückgänge im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich pro Vierteljahr sind die Regel, Einbrüche von einem Drittel im Vergleich zum Stand von vor zehn Jahren lassen die Alarmglocken in den Chefetagen schrillen. Eine Ausnahme bildet da die junge Welt, die zwar nicht bei der IVW gelistet ist, aber sich über die letzten Jahre positiv entwickeln konnte – sowohl bei den Verkäufen im Pressehandel als auch bei den Abonnements.
Diese Stabilität ist die Basis, sich auf diesem Markt zu behaupten und die Nachrichten bringen zu können, die bürgerliche Medien heute nicht (mehr) veröffentlichen. Doch bei all den Preissteigerungen, die in diesem Jahr bereits absehbar sind, reicht Stabilität nicht aus. Die Verkäufe und die bezahlten Abonnements müssen 2023 kräftig zulegen. Das erste Halbjahr werden wir daher nutzen, die junge Welt einer größeren Zahl an Leuten vertraut zu machen. Denn nur wer die Marke junge Welt als ein verlässliches journalistisches Produkt kennt, greift am Kiosk eher einmal zu oder testet es für einen begrenzten Zeitraum von drei Wochen (zwei Wochen im europäischen Ausland) kostenlos.
Unsere Probeabo- und Kioskaktionen müssen wir aus eigener Kraft stemmen, zudem noch mit einem verhältnismäßig kleinen Werbebudget. Wir sind auf unsere kreativen Ideen, die Einzigartigkeit unseres Produktes und die tatkräftige Mithilfe unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Demnächst werden wir neues Aktionsmaterial anbieten, die gerne bestellt werden können. Außerdem rückt eine der wichtigsten Maßnahmen des Jahres näher: die Verteilung der jW auf den Aktionen zum 1. Mai. Wer heute schon weiß, dass sie oder er oder ihre bzw. seine Gruppe zum Verteilen oder Mithelfen bereit ist, meldet sich bitte unter aktionsbuero@jungewelt.de oder 030/53 63 55-10.
Das können wir nur selber tun: junge Welt und Rosa-Luxemburg-Konferenz bekannt machen
Kommunikation
Eigentlich ist es den großen Medien mindestens einen ausführlichen Artikel wert, wenn sich viele tausend Menschen in Berlin versammeln. Doch mediale Öffentlichkeit wird uns nicht geschenkt, wir können sie nur selber schaffen. Diese Feststellung hat sich einmal mehr am Wochenende des 14. und 15. Januar – bei der Rosa-Luxemburg-Konferenz am Sonnabend und der LL-Demo und dem stillen Gedenken am Friedhof in Friedrichsfelde am Sonntag – bewahrheitet. Wenige Medien berichteten über die RLK, noch weniger schrieben Positives. Erfreulicherweise beschäftigte man sich im europäischen Ausland ausführlich mit den Inhalten der RLK 2023. Die britische Tageszeitung Morning Star widmete der Rosa-Luxemburg-Konferenz gleich mehrere Artikel und lobte die junge Welt als einzige deutsche »Antikriegstageszeitung«. Auch die dänische Onlinezeitung Arbejderen ließ es sich nicht nehmen, einen umfassenden Bericht über die Rosa-Luxemburg-Konferenz zu bringen.
Das Neue Deutschland brachte zwar einen kritischen, aber fairen Artikel über die Konferenz, musste dann allerdings nachlegen und über »das seltsame Gedenken an Rosa Luxemburg« schwadronieren. Plötzlich war dann auch die LL-Demo – die 2023 so groß war wie seit Jahren nicht – ein »Deutschlandtreffen linksbekloppter Splittergruppen«. Und natürlich musste auch die Wochenzeitschrift Jungle World einige Worte über die Rosa-Luxemburg-Konferenz verlieren, wobei der Artikel zu drei Vierteln aus einer Kritik am Referenten Nikolai Platoschkin bestand. Das ist schade, hatte die diesjährige Rosa-Luxemburg-Konferenz doch neben Platoschkin, der tatsächlich große Resonanz aus dem Publikum erhielt, noch viel mehr zu bieten. Wir empfehlen allen, auch den schlecht informierten Kolleginnen und Kollegen anderer Medien, sich die Konferenz noch einmal auf unserem Youtube-Kanal (https://youtube.com/@jungeWeltTV) anzusehen.
Weiterhin senden unsere Audio-Streamingpartner von Radio ddreins (https://www.ddreins.de/) und und Radio Marabu (https://radio-marabu.de) kommentierte Audiomitschnitte der Konferenz. Bei ddreins von gibt es Montag bis Donnerstag Mitschnitte jeweils von 17 bis 18 Uhr, eine Zusammenfassung erscheint am Sonnabend, 18 bis 20 Uhr. Bei Radio Marabu wird ab diesem Wochenende der erste Teil ausgewählter Mitschnitte gesendet.
Meinungen und Ideen, wie sie auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz vertreten werden, stellen sich direkt gegen die Propaganda der Herrschenden – während in den Massenmedien in immer schrilleren Tönen Waffenlieferungen in das ukrainische Kriegsgebiet gefordert werden, haben wir eine Konferenz unter dem Motto »Den dritten Weltkrieg stoppen – jetzt!« durchgeführt. Beim Aufbau einer Gegenöffentlichkeit können wir uns also nicht auf die bürgerlichen Medien verlassen. Das schaffen wir nur zusammen mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser!
Wer in die gedruckte Ausgabe der Tageszeitung junge Welt schnuppern möchte, kann sie sich gratis für drei Wochen (zwei Wochen im europäischen Ausland) oder für 75 Ausgaben zum Preis von 75 Euro zuschicken lassen. Online kann man viele Artikel lesen; zum Teil schon, bevor sie in der gedruckten Zeitung erscheinen. Jedoch: nicht alle sind kostenlos. Um unsere Arbeit finanzieren zu können, müssen wir für unser journalistisches Angebot Geld verlangen. Leider konnte man unser Onlineangebot – mit dem jW-Archiv seit 1997, den Zeitungsausgaben im PDF-Format oder der Zusendemöglichkeit per Mail – bislang nicht so einfach testen. Bis jetzt: Denn für 18 Euro bieten wir nun einen auf drei Monate befristeten vollen Zugang auf jungewelt.de. So haben Sie die Möglichkeit, sich mit den Inhalten der Zeitung auch im Internet vertraut zu machen!
Antikapitalistische Demo und Konferenz: Weshalb die meisten Medien schweigen
Verlag, Redaktion und Genossenschaft junge Welt
Kapitalvertreter und ihr politisches Personal haben Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht deren Eintreten für eine andere, gerechtere Welt nie verziehen. Als klar war, dass ihr Einfluss auf die Arbeiterklasse trotz Verleumdung und Lüge stieg, mussten sie am 15. Januar 1919 sterben. Uns werfen die Herrschenden heute vor, dass wir seit Jahren an diese Morde mit Konferenz und antikapitalistischer Demonstration erinnern – und noch viel mehr, dass wir uns positiv auf die konsequente Haltung der beiden Revolutionäre beziehen. Die Bundesregierung nennt dies sogar ausdrücklich als einen Grund dafür, weshalb sie die junge Welt als »gesichert linksextremistisch« im Verfassungsschutzbericht erwähnt und der Zeitung den »Nährboden entziehen« will.
Auch deshalb freuen wir uns ganz außerordentlich, dass am vergangenen Wochenende die XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz mit über 3.000 Teilnehmenden vor Ort in der Berliner MOA Convention Hall (und Tausenden zusätzlich vor den Bildschirmen) die bisher größte war und für die traditionelle Karl- und Rosa-Demo mit über 13.000 Menschen (und Tausenden zusätzlich beim stillen Gedenken) deutlich mehr mobilisiert werden konnten als in den Jahren davor. Kein Zufall ist es, dass darüber in fast allen bürgerlichen Medien – selbst in den in Berlin herausgegebenen Tageszeitungen – so gut wie nichts berichtet wurde. Vor der Pandemie fand das Ereignis noch Platz auf den Titelseiten der Montagsausgaben, doch in diesem Jahr findet man es erstmals nur bei der jungen Welt dort plaziert. Der Tagesspiegel etwa, dem montags 64 Seiten für Berichterstattung zur Verfügung stehen, begnügte sich mit einer Meldung im Regionalteil, die aus vier Sätzen bestand. Wer nun glaubt, man habe sich da auf das Wesentliche beschränkt, dem sei hier nur der vierte Satz zitiert: »Berlins Kultursenator Klaus Lederer legte eine Nelke ab«. Die Berliner Zeitung verzichtet in ihrer Montagsausgabe komplett auf einen Bericht über Demo und RLK – immerhin schreibt sie zuvor online, dass da eine Konferenz mit »mehreren hundert« Teilnehmenden stattgefunden habe. Ganz hinten im Lokalteil erwähnt die Tageszeitung (Taz) in ihrem Demobericht mit einem Halbsatz tatsächlich auch die Konferenz. Immerhin berichtet das Neue Deutschland (ND) auf Seite zwei recht ausführlich über beide Ereignisse. In der Süddeutschen: fünf Sätze. In FAZ, Zeit oder Freitag: nichts.
Diese Art von weitgehend gleichgeschalteter (Nicht-)Berichterstattung entspricht dem Konzept, unliebsame Meinungen und dazugehörige Medien wie Bewegungen nur dann zu erwähnen, wenn es sich gar nicht mehr vermeiden lässt oder wenn diese in einem herabmindernden Zusammenhang gestellt werden können. Auch das war Gegenstand der XXVIII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am vergangenen Sonnabend und der Weltpremiere des Filmes »Oh, Jeremy Corbyn: Die große Lüge« am Folgetag: Wenn fortschrittliche Kräfte trotz Medienboykott Einfluss gewinnen und es sich – wie im Falle des Anführers der britischen Labour Party – sogar abzeichnet, dass sie in Regierungsverantwortung gewählt werden könnten, wird nicht mehr boykottiert, sondern stramm verleumdet. Mit Erfolg, wie der Fall Corbyn zeigt. 1973 in Chile reichte es nicht: Salvador Allende wurde trotzdem zu Chiles Präsidenten gewählt und musste deshalb von den Leuten um den faschistischen General Pinochet (unter Anleitung der angeblich so freiheitsliebenden USA und deren Verbündeten) weggeputscht und ermordet werden. Das ist am 11. September dieses Jahres vor 50 Jahren geschehen und wird eine wichtige Rolle in den kommenden politischen Auseinandersetzungen spielen. Weshalb auch die Konferenz mit einem Konzert an den chilenischen Sänger Víctor Jara erinnerte, der wegen seiner progressiven Haltung und Musik am 16. September 1973 grausam ermordet wurde.
Um eine Veranstaltung wie die Rosa-Luxemburg-Konferenz erfolgreich durchführen zu können, wird in diesem Land der angeblichen Meinungsfreiheit sehr viel Geld benötigt: Nach einem ersten Überschlag kostet die diesjährige RLK 140.000 Euro. Die Einnahmen bleiben (trotz höherer Kartenverkäufe) deutlich dahinter zurück. Um auch künftig solche Konferenzen durchführen zu können, bitten wir um Spenden zur Finanzierung. Vor allem jene, die die RLK kostenfrei am Bildschirm mitverfolgt haben, regen wir zum Kauf einer symbolischen Eintrittskarte in Form einer Geldspende an. Alle, die in Berlin dabei waren und es sich leisten können, bitten wir ebenfalls um einen Beitrag. Die Durchführung der kommenden XXIX. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am 13. Januar 2024 hängt letztlich davon ab, ob das finanziell überhaupt noch leistbar ist.
Menschen kann man auch mit einer schlechten Wohnung töten, bemerkte Bertolt Brecht. Meinungsfreiheit lässt sich auch durch hohe Kosten einschränken, die gebraucht werden, um sie überhaupt wahrnehmbar zu machen. Durch gemeinsame Anstrengungen werden wir auch diese Steine aus dem Weg räumen.
Vorgeschmack auf die XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz: Am Freitag abend kamen in der jW-Ladengalerie bereits zahlreiche Referenten und Gäste zusammen – in den vergangenen beiden Jahren war der Empfang corona-bedingt ausgefallen. Geschäftsführer Dietmar Koschmieder und Chefredakteur Stefan Huth begrüßten unter anderem die Historikerin Anne Morelli aus Belgien und die Vizepräsidentin des kubanischen Journalistenverbandes, Rosa Miriam Elizalde, die beide am Sonnabend einen Vortrag halten werden. Darüber hinaus waren auch schon die Chefredakteurin der Melodie & Rhythmus, Susann Witt-Stahl, und die frühere Vizevorsitzende von Momentum, Jackie Walker, da, die auf der RLK über den Film »Oh Jeremy Corbyn. Die große Lüge« reden werden, der am Sonntag im Kino Babylon in Berlin Weltpremiere feiern wird. Begrüßt wurden auch schon die Teilnehmer der Podiumsdiskussion: die Basisaktivistin Christin Bernhold aus Hamburg; der IG-BAU-Gewerkschafter Thilo Nicklas; die Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke, Sevim Dagdelen und die UZ-Redakteurin Melina Deymann. Zusammen mit einer Delegation aus Kuba, geleitet von Botschafterin Juana Martínez González, und Kollegen der Tageszeitung Morning Star aus Großbritannien ließ man dann den Abend bei einem Getränk ausklingen. (jW)
Warum die Bundesregierung der jungen Welt den Nährboden entziehen will und wie wir das verhindern können
Zu den Grundpfeilern einer bürgerlichen Demokratie gehöre die Presse- und Meinungsfreiheit: »Nur wenn sich Menschen ungehindert informieren können, können sie sich eine Meinung bilden und durchdachte Entscheidungen treffen. Nur wenn sie ihre Meinung frei und ohne Angst äußern können, sind sie in der Lage, ihre Anliegen gegenüber Staat und Regierung geltend zu machen. Nur dann können sie zum Beispiel auch andere Grundrechte einfordern, etwa das Recht auf Nahrung, auf Bildung oder auf Gesundheit.«
Deshalb sei die Entwicklungszusammenarbeit im Bereich der Meinungsfreiheit und der Medienentwicklung eine wichtige Säule der deutschen Demokratieförderung: »Sie konzentriert sich darauf, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich eine vielfältige Medienlandschaft entfalten kann, das Recht der Bürgerinnen und Bürger auf Zugang zu Information und Meinungsfreiheit gesichert ist und in dem Medienschaffende frei von Angst und politischem Druck arbeiten können.« So jedenfalls propagiert die deutsche Bundesregierung ihre edlen Ziele auf der Internetseite des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (bmz.de/de/themen/pressefreiheit).
Forum für revolutionäres Gedankengut
Schön wäre es allerdings, wenn die Bundesregierung auch in Deutschland für solche Verhältnisse sorgen würde. Etwa für die Tageszeitung junge Welt, die ein von Regierungsinstitutionen und Parteien, Konzernen und Kirchen unabhängiges Medium ist, das ihren Leserinnen und Lesern Informationen und Analysen anbietet und damit hilft, sich eine eigene Meinung zu bilden. Solange sie dabei keine relevante Reichweite erzielte, ließ man sie weitgehend gewähren. Seit einigen Jahren aber ist das anders: Die junge Welt wird von der Regierung aktiv bekämpft, wie diese im Mai 2021 in einer Antwort auf eine kleine Anfrage der Partei Die Linke im Bundestag freimütig einräumte. Denn diese Zeitung entfalte »für einen nicht unerheblichen Teil der Öffentlichkeit Relevanz und damit eine Wirkmächtigkeit«, heißt es da. Sie biete Vertretern »von linksextremistischen Organisationen im In- und Ausland regelmäßig Gelegenheit, in eigenen Beiträgen und/oder Interviews ihre politischen Positionen zu propagieren«, wirft sie der Zeitung vor. Sie biete damit ein »Forum zur Veröffentlichung revolutionären Gedankenguts«. Und ausgerechnet so eine Tageszeitung ist die einzige im Lande, deren verkaufte Auflage sich in den vergangenen 20 Jahren positiv entwickelt hat. Weshalb der Inlandsgeheimdienst der Regierung (egal in welcher Farbzusammenstellung) etwas dagegen unternimmt, in dem er die junge Welt in ihrem jährlichen Verfassungsschutzbericht als »gesichert linksextremistisch« denunziert. Damit soll ihr »der Nährboden entzogen« werden. Einerseits hat er damit durchaus Erfolg: So lehnen es diverse Werbeträger ab, bezahlte jW-Werbung zu veröffentlichen, weigern sich Druckereien, die junge Welt zu drucken, ziehen Gesprächspartner oder Institutionen Interviews zurück – immer unter Verweis auf die Nennung im Verfassungsschutzbericht, um nur einige Beispiele zu benennen. Andererseits konnte der Geheimdienst auch damit nicht verhindern, dass die junge Welt immer mehr Zuspruch erfährt.
Zur Meinungsfreiheit gehört eben nicht nur, eine eigene zu haben, sondern auch, sie ungehindert darstellen zu können. Pressefreiheit sei die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten, definierte der konservative Journalist Paul Sethe schon 1965. Da gibt es zwar noch andere Medien, aber ihre Verbreitung findet bei den ökonomischen Möglichkeiten ihre Grenzen. So kostet es beispielsweise jeden Monat gut 600.000 Euro, um so eine kleine Zeitung wie die junge Welt herzustellen, zu bewerben und in bescheidenem Umfang zu verbreiten. Um juristischen Widerstand gegen die Angriffe der Bundesregierung finanzieren zu können, wird voraussichtlich eine sechsstellige Summe zusätzlich benötigt. Wenn dann zu all dem wie im Moment die Kosten für Herstellung und Vertrieb einer Tageszeitung geradezu explodieren, werden viele Abonnements zusätzlich benötigt, um über ausreichend Einnahmen zu verfügen. Auch eine Rosa-Luxemburg-Konferenz in der heutigen Dimension kann nur noch durchgeführt werden, wenn dafür weit über 100.000 Euro zur Verfügung stehen (und dies noch ohne Berücksichtigung der unentgeltlichen Unterstützung durch viele Helferinnen und Helfer).
Positiver Bezug auf Rosa Luxemburg
Wenn das gelingt, dort dann aber nicht genehme Meinungen vertreten werden, wird eine solche Veranstaltung von den Medien beschwiegen und von der Regierung bekämpft: So sieht der Verfassungsschutz auch in der Rosa-Luxemburg-Konferenz einen Beleg für die Verfassungsfeindlichkeit der jW, weil sich Konferenz wie Zeitung positiv auf Klassiker des Marxismus-Leninismus beziehen. Und weil die jährliche Durchführung belege, dass die junge Welt nicht nur informieren, sondern auch für Aktionen mobilisieren wolle. Aktuell kommt wohl noch verschärfend hinzu, dass die Zeitung sich nicht nur im Klassenkampf positioniert, sondern auch im Friedenskampf: Sie wirft der Bundesregierung vor, dass ihre Behauptung, dass immer mehr Panzer, Hochrüstung und Krieg zu immer mehr Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit führten, reine Zweckpropaganda sei.
Nährboden entziehen oder erweitern
Wie kann die junge Welt trotzdem auch weiterhin eine Chance haben, sich auf dem knallharten kapitalistischen Markt zu entwickeln? Das kann nur funktionieren, wenn wir gemeinsam die von der Regierung so gefürchtete Wirkmächtigkeit und Relevanz der Zeitung immer weiter ausbauen! Ob und wie gut uns das gelingt, ist recht einfach messbar: An der Zahl der verkauften Einheiten (also an den Verkäufen im Einzelhandel und am Bestand der bezahlten Print- und Onlineabonnements der jW). Das wird zwar über die herkömmlichen Werbemaßnahmen wegen geheimdienstlicher Behinderungen immer schwieriger, aber der wichtigste Werbefaktor stellt bei der jungen Welt das Engagement der bereits vorhandenen Leserinnen und Leser dar: Sie kennen die Vorzüge der Zeitung und Menschen in ihrer persönlichen Umgebung, die sie gut gebrauchen können. Deshalb bitten wir alle, die die jW nutzen, um ein Abo. Und jene, die schon ein Abonnement besitzen, helfen dabei mit, die Zeitung bekannter zu machen. So erweitern wir den »Nährboden«, den wir so dringend brauchen und den uns die Bundesregierung – trotz propagierter Presse- und Meinungsfreiheit – aktiv entziehen will.
Mal sehen, wer sich durchsetzen wird.
Verlag, Redaktion und Genossenschaft
Spenden für jW-Prozesskostenfonds. Kontoinhaberin: Verlag 8. Mai, IBAN: DE25 1005 0000 0190 7581 55, Stichwort: Prozesskosten
Rosa-Luxemburg-Konferenz gibt’s auch im Abonnement
Es ist die 28. Ausgabe und – wie es im Moment aussieht – die mit der bisher höchsten Reichweite: Am kommenden Sonnabend findet die XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin statt, die auch in diesem Jahr konzipiert ist wie eine Ausgabe der Tageszeitung junge Welt. Berichte und Analyse zur aktuellen Situation aus vielen Teilen der Welt (Kuba, Russland, Mali, China, Belgien, USA), aber auch zu innerdeutschen Verhältnissen (Gesprächsrunden), Berichte aus der Wirtschaft und über Formen des Widerstands. Die Konferenz glänzt auch in diesem Jahr mit einem spannenden Feuilleton: Sie wird funky eröffnet von Mfa Kera & Mike Russell’s Black Heritage, berichtet von der Weltpremiere der Filmdokumentation über Jeremy Corbyn und über die Machenschaften, mit denen man ihn politisch fertig machte, als er dem britischen Establishment zu gefährlich wurde, lässt zwei lateinamerikanische Gitarristen von Víctor Jara sprechen und singen und wird einige Schätze aus der junge Welt-Kunstsammlung präsentieren.
Leider können wir den gewaltigen Aufwand, den die Konferenz organisatorisch wie finanziell für uns bedeutet, tatsächlich nur einmal jährlich stemmen. Das macht aber nichts, weil wir ja 305mal im Jahr eine Ausgabe der Tageszeitung junge Welt zur Verfügung stellen, in der das inhaltliche Konzept der Konferenz ebenfalls umgesetzt wird. Das bedeutet für uns noch deutlich mehr Arbeit und finanziellen Aufwand. Wie gut deshalb, dass für die Konferenz so viele Eintrittskarten verkauft werden (und viele Zuschauer vor den Bildschirmen sich mit Spenden an den Kosten beteiligen). Wie gut aber auch, dass unsere Tageszeitung junge Welt entgegen allen Trends immer mehr zahlende Leserinnen und Leser findet, die diese Zeitung regelmäßig am Kiosk kaufen oder gedruckt bzw. digital abonnieren.
Zeitung wie Konferenz sind nötig, weil es Vergleichbares nicht gibt. Das liegt am linken Standpunkt, ausgehend von den Interessen der Vielen, die nichts oder nur wenig haben. Deshalb wird die junge Welt weder von Lobbyagenturen und Medien gefördert noch darf sie mit Spenden aus der Welt des Handels oder der Industrie rechnen. Aus diesem Grunde können wir unsere Arbeit nur dann weiterentwickeln, solange diejenigen, die sie nutzen, auch bereit sind, dafür Eintritt bzw. ein Abo zu bezahlen. Weshalb wir auch auf der kommenden Rosa-Luxemburg-Konferenz unter den Tausenden von Zuschauenden möglichst viele für ein Abonnement gewinnen möchten. Denn jedes zusätzliche Abonnement sichert unsere materielle Grundlage, erhöht Reichweite und Relevanz der Tageszeitung junge Welt. Teilnehmerzahl der Konferenz und Höhe der Abobestände (wie auch der Kioskverkäufe) der jW geben so immer auch Auskunft darüber, wie sich das Interesse im Lande an einer vom Kapital unabhängigen Tageszeitung entwickelt.
Luxemburg-Konferenz zum kollektiven Ereignis machen – nicht nur in Berlin!
Aktionsbüro
Die Vorbereitungen für die XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar 2023 laufen auf Hochtouren. Wer vor Ort dabei sein möchte, sollte sich schnellstens ein Ticket sichern – denn unser Bestand neigt sich langsam dem Ende zu. Wer jetzt noch bestellt, kann sich seine reservierte Eintrittskarte am Tag der Konferenz an der Kasse abholen, denn eine rechtzeitige Versendung mit der Post ist nun nicht mehr garantierbar. Am Konferenztag selbst wird es nur noch Karten geben, solange der Vorrat reicht.
Allen, die am Konferenz-Sonnabend nicht in Berlin dabei sein können, möchten wir ans Herz legen, den Jahresauftakt der politischen Linken im Livestream zu schauen. Am besten geht das natürlich gemeinsam mit Genossinnen und Genossen und Freundinnen und Freunden, denn die Rosa-Luxemburg-Konferenz ist ein Kollektiverlebnis. So wird das eigene Wohnzimmer zum kleinen Konferenzsaal. Alles, was es dafür braucht, sind der Link zum Stream (am 14. Januar ab 10.30 Uhr auf jungewelt.de), ein geeigneter Bildschirm und eine ausreichend stabile Internetverbindung – dann sind Sie in der Tat »live« dabei, denn die Übertragung findet natürlich in Echtzeit statt.
Uns haben schon einige Zuschriften unserer engagierten Leserschaft erreicht, die zum Nachmachen einladen: In Nürnberg organisiert die neu gegründete jW-Leserinitiative mit Freunden und Interessierten das gemeinsame Schauen des RLK-Streams. In Kassel lädt ein langjähriger jW-Unterstützer ein, kollektiv die Konferenz zu verfolgen. Dazu braucht es nicht viel: ein paar gekühlte Getränke, mitgebrachte Speisen und einen Computer oder internetfähigen Fernseher. In Zürich bietet die Schweizerische Friedensbewegung ein »Public Viewing« im Sekretariat der Partei der Arbeit an. Sie kennen weitere Beispiele oder laden sogar selbst Freunde, Nachbarn oder Genossen zum gemeinsamen Schauen ein? Wir freuen uns über Fotos und Berichte von Ihnen!
Weil uns der Livestream, aber auch die gesamte Konferenz in diesem Jahr wieder viel Geld kosten werden, bitten wir um finanzielle Unterstützung. Wir rechnen nicht nur mit der bislang am besten besuchten, sondern – bedingt durch vielfältige Preissteigerungen, größere Räumlichkeiten und unseren Anspruch an einen qualitativ hochwertigen Livestream – auch teuersten Konferenz, die wir je durchgeführt haben. Unser Livestream kann kostenlos genutzt werden, wir freuen uns daher über jede Spende als eine Art symbolische Eintrittskarte. Ab einer Spende von zehn Euro darf sich jede Bestellerin und jeder Besteller übrigens auf eine Kleinigkeit freuen – mehr Informationen dazu finden Sie hier: jungewelt.de/rlk_spende
Besuchen Sie am 14. Januar 2023 ab 10.30 Uhr unseren Livestream unter jungewelt.de
Oder überweisen Sie auf dieses Konto: Verlag 8. Mai GmbH, Postbank Berlin, IBAN: DE50 1001 0010 0695 6821 00 (BIC: PBNKDEFF), Verwendungszweck: RLK 2023
Noch gibt es Eintrittsbändchen für die Konferenz am Sonnabend und Karten für die Kinopremiere am Sonntag. Wegen der wachsenden Unzuverlässigkeit der Post haben wir festgelegt, dass Karten und Bändchen, die bis zum kommenden Mittwoch, den 4. Januar, bei uns bestellt werden, noch über die Post rausgehen. Bitte beachten Sie deshalb, dass ab dem 5. Januar Eintrittsbändchen (und Kinokarten) zwar weiterhin verbindlich beim jW-Shop bestellt werden können – allerdings werden diese dann nicht mehr verschickt, sondern an der Tageskasse hinterlegt und können dort am Sonnabend, den 14. Januar, bis 10.30 Uhr (bzw. am Sonntag bis 13.30 Uhr an der Kinokasse) abgeholt werden. Wer extra zur Konferenz nach Berlin anreist, sollte sich auf jeden Fall die Teilnahmeberechtigung auf diesem Weg sichern. Ob es an der Tageskasse noch Restkarten ohne Vorbestellung geben wird, ist im Moment nicht absehbar, aber wegen größerer Raumkapazitäten durchaus denkbar. Übrigens kann man Eintrittsbändchen und Kinokarten weiterhin im jW-Shop (Torstraße 6, 10119 Berlin) kaufen – solange der Vorrat reicht.
Die XXVIII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz versteht sich als Friedensmanifestation. Am Nachmittag soll das mit einem Höhepunkt nach innen und außen dokumentiert werden: Alle Teilnehmenden versammeln sich im Hauptsaal und präsentieren Friedenstransparente aus den letzten Jahren der Friedensbewegung. Schon morgens wird eine Dauerkundgebung für den Frieden vor dem Hotel starten. Deshalb bitten wir alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aus eigenen Beständen Friedenstransparente mitzubringen und sie vor dem Hotel am Friedensstand der Friko abzugeben. Mit ihnen soll der Hauptsaal dekoriert werden, sie sollen aber auch bei der Aktion am Nachmittag zum Einsatz kommen. Bitte gebt uns vorher Bescheid, welche Banner ihr dabeihaben werdet, damit wir das optimal einplanen können. Infos dazu an aktionsbuero@jungewelt.de
Die Rosa-Luxemburg-Konferenz wird seit Jahren angegriffen. Die jüngste Attacke kommt von der MLPD
Dietmar Koschmieder
Die Rosa-Luxemburg-Konferenz wird seit ihrer ersten Ausgabe im Jahr 1996 bekämpft. So wollte der RCDS (Ring Christlich-Demokratischer Studenden) verhindern, dass Uniräume dafür zur Verfügung gestellt werden, warnte der BDI-Präsident und AFD-Mitgründer Hans-Olaf Henkel vor dem »wichtigsten neomarxistischen Symposium in Deutschland«, begründet der Inlandsgeheimdienst seine Repressionen gegen die junge Welt auch mit deren Verantwortung für die Durchführung der Konferenz, versuchten rechte Kräfte sogar mit Bombendrohungen die Veranstaltung zu verhindern, keifte die Bild, weil dort Gewerkschafter und die »Tagesschau«, weil dort Gefangene zu Wort gekommen seien – um nur einige Beispiele zu nennen. Andere, sich selbst als links verstehende Kräfte versuchten gelegentlich, die Konferenz zu stören oder durch eine Gegenveranstaltung zu schwächen.
Der jüngste Angriff dieser Art kommt von der angeblich einzigen Partei des echten Sozialismus, der MLPD. Glaubt man ihrem rf-Ticker vom 16. Dezember dieses Jahres, geht die Konferenz, die am 14. Januar »im noblen Viersternehotel Mercure MOA Berlin« stattfinden wird, in etwa so: 3.000 Verzweifelte treffen sich im Saal des »Luxushotels« und weitere Zigtausende Ohnmächtige und Resignierte vor 20.000 Bildschirmen zu Hause oder in organisierten Zusammenkünften. Nur um China und Russland, »zwei imperialistische Länder als Vorbilder präsentiert« zu bekommen, »von denen eines die Ukraine überfällt, das andere mit der Eroberung Taiwans droht«. Die Teilnehmenden laufen dabei Gefahr, »hinterher deutlich verzweifelter« zu sein als vorher. Auch weil die jW davor »kapituliere, als organisierende Kraft im Friedenskampf zu wirken«. Doch Rettung ist nah: Am gleichen Tag findet zur gleichen Zeit (und auch mit abschließender Podiumsdiskussion) ebenfalls in Berlin ein Treffen von Kräften statt, die wie das gecoverte Original »den dritten Weltkrieg verhindern wollen«. Wie immer in solchen Konstruktionen lädt nicht die MLPD ein (die die Konkurrenzveranstaltung dennoch fest im Griff hält), sondern eine »neue Friedensbewegung«, die von der organisierenden Kraft der »auf die Arbeiter und Massen« vertrauenden MLPD profitieren darf.
In der 28jährigen Geschichte der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz gab es immer wieder Versuche von Gegenveranstaltungen, die alle gescheitert sind. Aber in keinem Fall wurde so dreist gelogen wie im aktuellen. Da wird Erfundenes als Zitat ausgegeben, (»Sammlungsbewegung für Verzweifelte«) da wird wahrheitswidrig behauptet, die »revisionistische DKP« sei Träger der Konferenz und dem geladenen russischen Kommunisten wird das Gelöbnis angedichtet, mit der russischen Regierung (die ihn 2021 wegen Anstiftung zum Aufruhr verurteilt hat) den Sozialismus erkämpfen zu wollen, um nur drei Beispiele zu nennen. Wer die Unterstellungen im jW-Original nachlesen will, bekommt dann am Ende des Artikels auch noch eine falsche Quellenangabe präsentiert.
Dass die MLPD ein weiteres Mal ihrer politischen Verantwortung nicht gerecht wird und lieber ihr eigenes Süppchen kochen will, wäre kaum der Rede wert, weil sie auch diesmal damit scheitern wird. Dass sie aber selbst in Zeiten eines drohenden, alles vernichtenden Weltkrieges nicht den Schulterschluss mit anderen progressiven Kräften sucht, sondern lieber aus reinem Eigennutz separieren und spalten will, lässt keinen anderen Schluss zu als den, dass sie die Geschäfte der herrschenden Klasse betreibt, die sie zu bekämpfen vorgibt. Allerdings macht sie das ziemlich schlecht, weil Absicht und Folgen leicht erkennbar sind. Es bleibt dabei, wie es im von der MLPD angegriffenen jW-Beitrag heißt: Von der 28. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar 2023 wird ein in diesen Zeiten so dringend nötiges starkes friedenspolitisches Signal ausgehen. Das werden weder die MLPD noch andere obskure Kräfte verhindern.
Wer nicht dabeisein kann, schaut den Livestream: unter jungewelt.de/rlk
RLK-Vorbereitungskollektiv
Zwei Jahre lang war die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz nur digital allein am eigenen Bildschirm oder zusammen in kleiner Runde mit Genossinnen und Genossen erlebbar. Am 14. Januar 2023 werden wieder mehrere tausend Menschen in den Räumen des Mercure-Hotels MOA in Berlin zusammenkommen – und zusätzlich hoffentlich wieder viele weitere tausend Zuschauer an ihren Geräten das Programm verfolgen. Die Qualität der Übertragung wird dabei das gewohnte Maß halten, findet nur nicht mehr unter Bedingungen eines Studios statt. Unwägbarkeiten bei Videoproduktionen gibt es immer. Was uns bereits bekannt ist, sind die immensen Kosten, welche die Buchung einer Halle und eines Filmteams verursacht. Hinzu kommen die Werbeausgaben für den Ticketkauf und die Bekanntmachung des Livestreams.
Wenn Sie sich heute schon entschieden haben, die Reise nach Berlin nicht auf sich zu nehmen und statt dessen den Stream einzuschalten, dann möchten wir Sie bitten, zur Unterstützung der Produktion zu spenden. Gerne können Sie auch noch am Tag der Konferenz selber überweisen. Auch in diesem Jahr haben wir uns bewusst dafür entschieden, den Zugang zum Stream technisch nicht zu begrenzen, damit wirklich alle, unabhängig von Geldbeutel und Kontostand, an die wichtigen Inhalte kommen. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass diejenigen mit entsprechendem Einkommen sich in Form einer Spende nach ihren Möglichkeiten beteiligen mögen. Die Optionen dafür finden Sie hier.
Alle Spendenmöglichkeiten unter jungewelt.de/rlk-spende – oder auf dieses Konto: Verlag 8. Mai GmbH, Postbank Berlin, IBAN: DE50 1001 0010 0695 6821 00, BIC: PBNKDEFF, Verwendungszweck: RLK 2023
Jetzt Karten für die Welturaufführung »Oh, Jeremy Corbyn: Die große Lüge« sichern
Der Kartenverkauf für die Filmpremiere »Oh, Jeremy Corbyn: Die große Lüge« (15.1.2023, 14 Uhr, Kino Babylon Berlin, ganz in der Nähe der jW-Redaktion) ist gut angelaufen, aber noch gibt es Tickets: Sichern Sie sich lieber noch heute einen Eintritt für den Film in Originalsprache (mit deutschen Untertiteln) und die anschließende Diskussion am Tag nach der Rosa-Luxemburg-Konferenz. Auf der Konferenz selbst werden zwar auch Ausschnitte gezeigt und Protagonisten zu Wort kommen, aber garantiert ist die Verfügbarkeit von Karten an diesem Tag nicht mehr. Schnelles Handeln ist daher gefragt!
Karten für die Filmpremiere : jungewelt-shop.de oder 0 30/53 63 55-37.
Zum Film »Oh, Jeremy Corbyn: Die große Lüge« gibt es einen ersten Trailer auf Youtube: kurzelinks.de/Corbyn-Trailer
In kriegerischen Zeiten hilft ein jW-Abonnement. Unser Angebot: 75 Ausgaben für nur 75 Euro!
Kommunikation und Aktion
Weihnachten, Zeit für Frieden und Besinnlichkeit? Nicht so in diesem Jahr, nicht in diesem Land, denn: »Wir sind in einer Kriegssituation«, weiß Finanzminister Christian Lindner. Gegen wen? Gegen den Russen natürlich. »Wir« seien »in einem Energiekrieg«, präzisiert der FDP-Mann, »um Wohlstand und Freiheit«. Es geht also um nicht weniger als die zentralen Werte des Kapitalismus, Profite (für die Konzerne) und Freiheit (für das Kapital).
Wie ein solcher »Krieg« abläuft, wissen junge Welt-Leserinnen und Leser: Sparen soll das einfache Volk – mehr »Achtsamkeit« beim Energieverbrauch zeigen, wie Bundesnetzagenturchef Klaus Müller regelmäßig in schönstem Grünen-Jargon fordert. Dafür werden Milliarden für die Verstaatlichung von pleite gegangenen Energiekonzernen und für die Aufrüstung der Bundeswehr und der Ukraine ausgegeben. Klar – das fehlt dann anderswo, bei Schulen, Krankenhäusern und der Infrastruktur beispielsweise. Und im privaten Portemonnaie. Eine warme Wohnung während der Feiertage, das ist für viele Menschen längst schon Luxus geworden.
Es gehört zu den wesentlichen Figuren der Regierungspropaganda, »uns« für etwas in Haftung zu nehmen und zahlen zu lassen, was der Bevölkerung nicht nützt. Dafür werden volksgemeinschaftliche Sprüche gedroschen, dafür erklären Finanzminister freihändig den Krieg, dafür wird Stimmung gemacht und Hass geschürt. Wer diese tägliche Dosis Desinformation einordnen und verstehen möchte, hat von der Tageszeitung junge Welt den größten Nutzen – denn wir klären auf, was hinter den Slogans steckt. Das, glauben wir, nützt auch Menschen, die nicht jede unserer Analysen teilen. Das journalistische Produkt junge Welt ist gründlich recherchiert und bietet Fakten statt Propaganda.
Sie wollen sich selbst etwas Gutes tun? Abonnieren Sie unser Winteraktionsangebot, 75 Ausgaben für nur 75 Euro. Sie kennen Menschen, denen die Lektüre der Zeitung nützen kann? Dann empfehlen Sie uns oder verschenken Sie gleich ein solches Aktionsabo – gerne auch nach Weihnachten, denn wir können sicher sein, dass uns die kriegerische Propaganda auch im Jahr 2023 erhalten bleiben wird. Sie können den Coupon in dieser Zeitungsausgabe oder das Formular im Netz ausfüllen, aber auch direkt bei unserem Aboservice anrufen. Das Aktionsangebot »75 Ausgaben für 75 Euro« endet übrigens automatisch und muss nicht extra abbestellt werden. Das ist ein faires Angebot, ganz ohne Hintertürchen.
Wir wünschen Ihnen Gesundheit und erholsame Feiertage, vor allem aber: Frieden. Gerade und ganz besonders jetzt.
Die junge Welt zum Aktionspreis noch rechtzeitig vor Weihnachten verschenken
Kommunikation und Aktion
In der Frage, ob die Bundeswehr drastisch aufgerüstet werden soll, herrscht in Berlin eine Art große Koalition: Seit Olaf Scholz die »Zeitenwende« verkündet und 100 Milliarden Euro versprochen hat, überbieten sich die Koalitionsparteien und die CDU gegenseitig in ihren Forderungen. Unionschef Friedrich Merz beispielsweise findet, die Bundeswehr sei aktuell »eine in großen Teilen dysfunktionale Armee«. Da helfen nur mehr Geld, mehr Waffen und mehr Soldaten.
Ganz praktisch mussten erschreckte Schulkinder der Marie-Durand-Schule in Bad Karlshafen am vergangenen Dienstag diese Armee in Aktion erleben. Eine uniformierte Bande stürmte durch die Stadt, weder Polizei noch Schulleitung wussten vorab etwas. Prompt wurde Amokalarm ausgelöst, die Kinder verschanzten sich mit ihren Lehrern in den Klassenräumen. »Es war die Rede von maskierten und bewaffneten Personen«, so der Schulleiter gegenüber der Regionalzeitung HNA. Es handelte sich, wie später klar wurde, um eine unangekündigte »Übung« der Bundeswehr in voller Montur und mit Kriegswaffen. »Wir mussten viele Kinder beruhigen, weil sie Angst hatten und geweint haben«, so der Schulleiter weiter.
Solche »Übungen« könnten schon bald zum alltäglichen Bild in diesem Land gehören, wenn es nach den Herrschenden geht. Sie wollen allen, auch den Kleinsten, einbleuen, dass »wir« eine starke Armee brauchen, gegen wen auch immer – heute Russland, morgen vielleicht gegen China. Wer die junge Welt liest, weiß, dass nicht erst der Ukraine-Krieg zur aktuellen Aufrüstungsorgie geführt hat. Diese Pläne sind schon lange vorhanden. Um nicht auf die Floskeln und Propagandasprüche der Regierung (und der Opposition) hereinzufallen, ist die jW tatsächlich das beste Gegengift: Ein Abo der Zeitung ist wie eine tägliche Richtigstellung zur Berichterstattung vieler etablierter Medien.
Um die jW kennenzulernen, bietet sich unser Winteraktionsabo an: »75 Ausgaben für 75 Euro«. Das Abo endet übrigens automatisch und muss nicht extra abbestellt werden. Sie kennen die jW schon und finden auch, dass viel mehr Menschen sie kennenlernen sollten? Auch da gibt es eine Lösung: Wer kurz vor Weihnachten noch ein intelligentes Geschenk für Freunde, Verwandte und Bekannte sucht, ist herzlich eingeladen, das Aktionsabo zu verschenken – nun wäre dafür eine gute Gelegenheit, damit es bis Weihnachten noch klappt!
Weltpremiere in Berlin: »Oh, Jeremy Corbyn: Die große Lüge« am 15. Januar
RLK-Vorbereitungskollektiv
Jeremy Corbyn galt für Millionen überwiegend junger Linker als Hoffnungsträger. Wie kaum ein anderer westeuropäischer Politiker stand der ehemalige Chef der britischen Labour-Party für eine neue sozialistische Perspektive. Sein Beharren auf linken Standpunkten sollte ihn das Amt des Parteivorsitzenden kosten und zwischenzeitlich sogar zum Parteiausschluss führen. Eine Allianz aus Parteibürokraten, dem rechten Flügel der Labour-Party und anderen Reaktionären überzog Corbyn mit einer Schmutzkampagne aus Antisemitismusvorwürfen und Antikommunismus.
Der britische Filmemacher Christopher Reeves beschäftigt sich in seinem neuen Dokumentarfilm »Oh, Jeremy Corbyn: Die große Lüge« mit den Hintergründen des Politskandals. Auf der XXVIII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am 14. Januar 2023 in Berlin haben wir die Ehre, Ausschnitte des Films vorzustellen. Die Weltpremiere des Films wird am Tag nach der Konferenz, dem 15. Januar, um 14 Uhr im Berliner Kino Babylon, ganz in der Nähe der jW-Maigalerie und des jW-Ladens, stattfinden. Im Anschluss wird es eine Diskussionsrunde zum Film mit Gästen aus England geben. Die Tickets für die Premiere sind begrenzt, unsere Leserinnen und Leser können ihren Vorsprung nutzen und ab sofort im junge Welt-Shop Eintrittskarten erwerben (jungewelt-shop.de). Außerdem macht es Sinn, das ganze LL-Wochenende entsprechend zu planen und eventuell einen Zug später am Sonntag nach Hause zu nehmen – um 17 Uhr werden Film und Diskussionsrunde beendet sein.
Eine Besprechung von »Oh, Jeremy Corbyn: Die große Lüge« finden Sie in der heutigen Ausgabe im Feuilleton der jungen Welt (Seite 10). Weitere Informationen zum Film und das ganze Programm der kommenden Rosa-Luxemburg-Konferenz finden Sie heute beigelegt – oder unter jungewelt.de/ rlk!