4. Mai, Diskussion zu Grundrechten
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Online Extra
19.04.2024, 18:43:01 / Ausland

Tusk will »Verrat mit glühendem Eisen ausbrennen«

Auf der Suche nach »Verrätern«: Donald Tusk (Berlin, 15.3.2024)
Auf der Suche nach »Verrätern«: Donald Tusk (Berlin, 15.3.2024)

Warschau. Nach der Festnahme von polnischen Staatsbürgern, die angeblich mit russischen Geheimdiensten zusammenarbeiteten, hat Ministerpräsident Donald Tusk martialische Drohungen ausgestoßen. Im Kurznachrichtendienst X schrieb er am Freitag: »Für Kollaborateure der russischen Geheimdienste wird es keine Nachsicht geben. Wir werden jeden Verrat und jeden Versuch der Destabilisierung mit glühendem Eisen ausbrennen.«

Zum aktuellen Stand der Aufklärung von zwei »Verschwörungen« sagte er, ein für ein angeblich geplantes Attentat auf den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij verantwortlicher Pole sei vor zwei Tagen verhaftet worden. Der Mann habe mit russischen Geheimdiensten zusammengearbeitet. Ein angeblich für die Russen arbeitender Belarusse, der zwei Polen den Auftrag zum Angriff auf einen Mitarbeiter des gestorbenen russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny gegeben haben soll, sei ebenso festgenommen worden wie die Attentäter selbst. Bei letzteren handele es sich um radikale Fußballfans, sogenannte Ultras, schrieb Tusk.

Am Donnerstag hatten die polnischen Behörden die Verhaftung eines Mannes bekannt gegeben, der den Flughafen im südostpolnischen Rzeszów ausspioniert haben soll, um ein Attentat auf Selenskij vorzubereiten. Der Flughafen gilt als Umschlagplatz für westliche Waffenlieferungen in die Ukraine und als Umsteigeort von Selenskij und anderen ukrainischen Politikern bei Auslandsbesuchen.

Am Freitag wurde die Festnahme zweier in Litauen zur Fahndung ausgeschriebener Polen bekannt. Sie sollen im März einen Angriff auf den Nawalny-Vertrauten Leonid Wolkow verübt haben.

Der ehemalige russische Präsident und stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew erklärte am Freitag via X, die Berichte über ein verhindertes Attentat auf Selenskij seien möglicherweise der erste Beleg dafür, dass man im Westen die Entscheidung getroffen habe, den ukrainischen Präsidenten zu »eliminieren«. (dpa/jW)

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