Leserbrief zum Artikel Effektiv nur 2,3 Prozent Lohnplus
vom 04.04.2012:
mal schön-, mal schlechtgerechnet
Je nach Standpunkt werden Tarifergebnisse immer mal schön-, mal schlechtgerechnet. Nach der Westrick-Formel bedeutet sie über die gesamte Laufzeit von 2 Jahren etwa 4,7%, was ein Inflationsausgleich sein kann, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Eine Umrechnung auf den Rest des Jahres sagt wenig aus, da dann z.B. eine Erhöhung von (traumhaften) 10% zum 1. Oktober bei einjähriger Laufzeit weniger wären als 3% zum 1. Januar mit gleicher Laufzeit. Gut, daß es keine Einmalzahlungen gab, die sind nämlich nicht tabellenwirksam, während ab 2014 die Gehälter tatsächlich um 6,3% höher sein werden und weitere Tarifabschlüsse darauf aufbauen können. Da keine Einmalzahlung früher vereinbart wurde, konnte sie 2012 auch nicht wegfallen. Das wirklich große Manko ist das Fehlen eines Mindestbetrages als sozialer Komponente. Das kritisieren weder die Commerzbank noch die Berliner Zeitung. Aber wen wundert das?