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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Bereitschaft zu Organspende sinkt vom 16.01.2014:

Das Richtige tun

Ich spreche mich klar für die Organspende aus, weil in einer Gesellschaft der Einzelgänger (Individualisierung) etwas für sehr kranke Menschen tun zu können, eine Entscheidung ist, welche meiner humanistischen Einstellung entspricht.

Einige Transplantationsärzte wollten einem "Gott in weiß" gleichen. Diese Grenzüberschreitung einiger Mediziner hat bewirkt, daß etwas ganz Besonderes verloren gegangen ist, gerade im Bereich der Organspende: das Vertrauen zwischen Arzt und Patient. In einer Gesellschaft gibt es keinen Bereich, der an Sensibilität dem Gesundheitsbereich gleich kommt. Leben oder Tod - darum geht es!

Unser Gesundheitssystem ist eines der besten und teuersten. Der Kostendruck auf Patienten und Gesundheitspersonal steigt fast täglich. Eine Klassenmedizin im Bereich der Organspende wäre inhuman, ja gerade zu absurd. Davor haben jetzt viele Menschen Angst, darum entscheiden sie sich gegen eine Organspende. Aber genau das ist der falsche Weg, weil totkranke Patienten nicht dafür bestrafen darf, das einige wenige Transplantationsärzte verantwortungslos gehandelt haben.

Wir Sozialisten und Kommunisten sollten uns für eine Organspende entscheiden. Damit können wir vielen Menschen in den ausgebeuteten Entwicklungsländern wahrscheinlich das Leben retten - denken wir doch nur mal an den illegalen Organhandel dort. Es ist wie Adorno sagte: „Das Richtige im Falschen tun oder das Falsche im Richtigen". Wir als Sozialisten würden also im Moment das Richtige im Falschen tun. Jedoch liegt wahrscheinlich hier auch ein Ansatz, daß wir irgendwann mit unserer Organspende „Das Richtige im Richtigen tun (System).
Herbert Müller