Leserbrief zum Artikel Linke-Vorstand äußert sich zu »Aufstehen«
vom 15.08.2018:
Tritt vom Pferd
Wie sagt man so schön entsetzt, wenn man eine solche Stellungnahme liest? »Ich glaube, mich tritt ein Pferd.« Die mittlerweile zur Belanglosigkeit abdriftende Linkspartei benimmt sich in der Selbstein- oder -überschätzung so eselig wie die SPD: nichts gründlich analysierend, lernresistent, einfach nur trump-isch. Und die Logik ist beißend: Links ist man, wenn man – links ist oder noch nicht links ist, aber werden könnte. Und was ist mit den Hunderttausenden der SPD weggelaufenen Wähler? Und was ist mit den Zehntausenden der PdL weggelaufenen Wähler? Waren sie links, weil sie die PDS, später PdL, wählten? Sind die jetzt nicht mehr links, weil sie die PdL nicht mehr wählen, sondern viele (leider) die AfD? Bestimmt jetzt der Parteiverstand in alter SED-Politbüro-Manier, wer wann links ist und wann nicht? So wie die SPD absackt, dümpelt die PdL vor sich hin, mindestens im Osten. Neoliberal agierend in Berlin, Brandenburg und Thüringen, verliert sie an Zustimmung. Statt dies zu stoppen, entwurzelt sich der Parteivorstand mit dieser echt blöden Verlautbarung von der (auch prekär) arbeitenden Bevölkerung.
Ich behaupte mal ganz keck, dass entweder die Mehrheit der Linkspartei einen solchen Parteivorstand in die Wüste schicken muss, um zu überleben und wieder aufzublühen, oder Sahra Wagenknecht kommt nicht umhin, eine eigene Partei zu gründen, ganz im Leninschen Sinne: Eine Zusammenarbeit mit Opportunisten zerstört jede revolutionäre Idee. Die Geschichte ist voll dieser Beispiele. Es kann auch sein, dass der PdL-Vorstand jene Rolle einnimmt wie die Bürokratie der britischen Labour-Party, die Corbyn sabotiert, wo sie nur kann. Die junge Welt sollte als kritischer Begleiter der PdL zu einer Initiative aufrufen ähnlich der in Großbritannien, wonach Zigtausende in die Labour-Party eintraten, um Corbyn zu unterstützen. Auf jeden Fall wäre eine solche Initiative nützlicher als die bisher in der jungen Welt veröffentlichten dummen Artikel, die gegen »Aufstehenſ gerichtet waren und sind.
Ich behaupte mal ganz keck, dass entweder die Mehrheit der Linkspartei einen solchen Parteivorstand in die Wüste schicken muss, um zu überleben und wieder aufzublühen, oder Sahra Wagenknecht kommt nicht umhin, eine eigene Partei zu gründen, ganz im Leninschen Sinne: Eine Zusammenarbeit mit Opportunisten zerstört jede revolutionäre Idee. Die Geschichte ist voll dieser Beispiele. Es kann auch sein, dass der PdL-Vorstand jene Rolle einnimmt wie die Bürokratie der britischen Labour-Party, die Corbyn sabotiert, wo sie nur kann. Die junge Welt sollte als kritischer Begleiter der PdL zu einer Initiative aufrufen ähnlich der in Großbritannien, wonach Zigtausende in die Labour-Party eintraten, um Corbyn zu unterstützen. Auf jeden Fall wäre eine solche Initiative nützlicher als die bisher in der jungen Welt veröffentlichten dummen Artikel, die gegen »Aufstehenſ gerichtet waren und sind.