Leserbrief zum Artikel Arbeitsagentur soll umgebaut werden
vom 19.09.2018:
Noch mehr Konkurrenz zu Lasten Benachteiligter
Die Umschulungs- und Weiterbildungsangebote der Arbeitsagentur für Beschäftigte zu öffnen bedeutet: Es konkurrieren dann zukünftig noch mehr Interessenten um eine seitens der Arbeitsagentur aus Kostengründen begrenzte Platzzahl. Schon heute wird nur ein Bruchteil aller arbeitslosen Interessenten per abschlussorientierter Umschulung oder Weiterbildung gefördert. Von den Jobcentern – an denen bei gemeinsamen Einrichtungen die Arbeitsagentur als einer von zwei Trägern mit beteiligt ist – betreute Arbeitslosengeld-II-Bezieher haben bezüglich der Platzvergabe schon seit Jahren noch weitaus geringere Chancen als ausschließlich von der Arbeitsagentur betreute Arbeitslosengeld-I-Bezieher. Dieser Anteil wird sich dann zukünftig noch weiter verringern – obwohl gerade Langzeitarbeitslose und mit Arbeitslosengeld II »aufstockende« Niedrigverdiener zur langfristigen Verbesserung ihrer beruflich-finanziellen Situation auf abschlussorientierte Umschulungen und Weiterbildungen angewiesen sind.