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Leserbriefe

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Leserbrief zum Artikel Bartsch: Abgeordnete sollen Rentenbeiträge zahlen vom 12.08.2019:

Renten zu Aktien

Renten sollen mit Aktien gleichgestellt werden. Das bedeutet, dass börsenmäßig mit Renten genauso gehandelt und spekuliert werden kann wie mit Aktien. Das heißt, dass eine Rente, also das, was ein Rentner bezieht, nichts weiter ist als eine Dividende, die auf Kapitaleinlagen in privaten Rentenkassen ausgezahlt wird. Die Höhe dieser Dividende bestimmt der Staat, während mit der aus Rentenbeiträgen akkumulierten Kapitaleinlage plus verkauften Wertpapieren an der Börse spekuliert werden kann. Und natürlich ist auch der Staat im Besitz derartiger Wertpapiere, mit denen er spekulativ handeln kann.

Dank der EU ist ein solcher Handel grenzenlos möglich (Kapitalunion), und was die Wertpapiere an der Börse wert sind, hat mit dem Nominalwert (Anteil am Stammkapital zum Zeitpunkt der Herausgabe der Aktie bzw. Wertpapier) gar nichts mehr zu tun. Und unabhängig von der Höhe der Rentenzahlungen zahlt die private Kasse Dividenden, deren Höhe nicht der Staat bestimmt, sondern die Kasse. Wenn ein Rentner also selbst im Besitz solcher Wertpapiere ist, kann er zusätzlich zu seiner Rente eine Dividende beziehen, vorausgesetzt, es wird eine solche ausgeschüttet.

Mit der Nullzinspolitik schließlich soll der Verkauf von Wertpapieren angekurbelt werden zuungunsten herkömmlicher Spareinlagen. Begründet wird der ganze Betrug mit dem angeblichen demographischen Wandel, unter dem Deutschland leidet. Dass auf diese Art und Weise unsere Rentenbeiträge verzockt werden können oder als Investitionen in beliebige Unternehmen auf der ganzen Welt dienen, wird natürlich geflissentlich verschwiegen. Und natürlich auch der Fakt, dass auf Rentenbeiträgen basierende Kapitalerträge in privaten Taschen derjenigen landen, die gar keine Rentenbeiträge gezahlt haben.
Emil S., Erfurt