Aus: Ausgabe vom 19.02.2008, Seite 12 / Feuilleton
Unerträglich beruhigend
Französische Schüler haben zu wenig Ahnung vom Holocaust. »Jeder zweite Schüler weiß heute nicht, was die Shoah ist«, sagte Bildungsminister Xavier Darcos am Montag. Er finde dies »beunruhigend«. Deshalb werde er einen Vorschlag von Staatschef Nicolas Sarkozy aufgreifen, nach dem jeder Viertklässler eine Art Patenschaft für eines der rund 11000 französischen Kinder übernehmen soll, das im Holocaust ums Leben gekommen ist.
Lehrer und Psychologen haben nach Sarkozys Vorstoß in der vergangenen Woche darauf hingewiesen, daß es für zehn- oder elfjährige Kinder traumatisch sein könne, auf diese Weise mit dem Holocaust konfrontiert zu werden. Die Auschwitz-Überlebende und Ehrenvorsitzende der französischen Shoah-Stiftung, Simone Veil, nannte Sarkozys Vorschlag »unvorstellbar und unerträglich«. Niemand könne von Zehnjährigen verlangen, »sich mit einem toten Kind zu identifizieren«. (AFP/jW)
Lehrer und Psychologen haben nach Sarkozys Vorstoß in der vergangenen Woche darauf hingewiesen, daß es für zehn- oder elfjährige Kinder traumatisch sein könne, auf diese Weise mit dem Holocaust konfrontiert zu werden. Die Auschwitz-Überlebende und Ehrenvorsitzende der französischen Shoah-Stiftung, Simone Veil, nannte Sarkozys Vorschlag »unvorstellbar und unerträglich«. Niemand könne von Zehnjährigen verlangen, »sich mit einem toten Kind zu identifizieren«. (AFP/jW)
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