Aus: Ausgabe vom 06.03.2008, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Stimmiges Feindbild
Am Dienstag endete in einem Hotel am Times Square in New York eine dreitägige Konferenz der sogenannten Klimaskeptiker. Der tschechische Präsident Václav Klaus referierte unter der Überschrift: »Wir sollten keine großen Fehler beim Klimawandel machen.« Was Klaus von diesem Wandel hält, sagte er vor kurzem dem Handelsblatt: »Die Theorie, daß der CO2-Ausstoß die Ursache für den relativ kleinen Klimawandel bildet, ist für mich absolut falsch.« Ohne wissenschaftliche Begründung.
Mit Yuri A. Izrael war auch einer der drei stellvertretenden Vorsitzenden des Uno-Klimarats IPCC auf der Konferenz in New York vertreten. Der Putin-Berater hat vor einiger Zeit das Kyoto-Protokoll als »überteuert« und schädlich für die russische Wirtschaft bezeichnet. Zudem basiere es auf »schlechter Wissenschaft«.
Hinter der vermeintlich guten Wissenschaft, die am Times Square betrieben wurde, stand das Heartland Institute, das die Konferenz veranstaltete. Es kämpft seit der Gründung 1984 für eine Privatisierung öffentlicher Dienste, für die Rechte der Raucher – und gegen die vermeintliche Hysterie um die globale Erwärmung. Den 100 nach New York eingeladenen Wissenschaftlern soll ein Honorar von 1000 Dollar angeboten worden sein – Anreise und Unterkunft bezahlte das Heartland Institute auch. Daß Wissenschaftler für Vorträge ein Honorar erhalten, nannte Stefan Rahmstorf vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, der die Einladung nach New York ausgeschlagen hatte, im Gespräch mit Spiegel Online »ungewöhnlich«. Woher die Mittel des Instituts kamen, ist unklar. Konferenzen zur Ungefährlichkeit des Passivrauchens hatte es in der Vergangenheit von der Tabaklobby finanziert bekommen. (jW)
Mit Yuri A. Izrael war auch einer der drei stellvertretenden Vorsitzenden des Uno-Klimarats IPCC auf der Konferenz in New York vertreten. Der Putin-Berater hat vor einiger Zeit das Kyoto-Protokoll als »überteuert« und schädlich für die russische Wirtschaft bezeichnet. Zudem basiere es auf »schlechter Wissenschaft«.
Hinter der vermeintlich guten Wissenschaft, die am Times Square betrieben wurde, stand das Heartland Institute, das die Konferenz veranstaltete. Es kämpft seit der Gründung 1984 für eine Privatisierung öffentlicher Dienste, für die Rechte der Raucher – und gegen die vermeintliche Hysterie um die globale Erwärmung. Den 100 nach New York eingeladenen Wissenschaftlern soll ein Honorar von 1000 Dollar angeboten worden sein – Anreise und Unterkunft bezahlte das Heartland Institute auch. Daß Wissenschaftler für Vorträge ein Honorar erhalten, nannte Stefan Rahmstorf vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, der die Einladung nach New York ausgeschlagen hatte, im Gespräch mit Spiegel Online »ungewöhnlich«. Woher die Mittel des Instituts kamen, ist unklar. Konferenzen zur Ungefährlichkeit des Passivrauchens hatte es in der Vergangenheit von der Tabaklobby finanziert bekommen. (jW)
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