Aus: Ausgabe vom 06.05.2008, Seite 13 / Feuilleton
Beste Autorin
Alice Schwarzer nahm am Sonntag in Frankfurt am Main den Ludwig-Börne-Preis entgegen. Die Literaturauszeichnung wird seit 1993 für herausragende Leistungen im Bereich Essay, Kritik und Reportage verliehen und ist mit 20 000 Euro dotiert. Schwarzer schreibe mit »heißem Herz« und könne auch »nerven«, sagte TV-Moderator und Laudator Harald Schmidt bei der Preisübergabe in der Frankfurter Paulskirche. Aber nicht jeder, der nerve, habe auch »Schwarzers Qualitäten«. Über die Vergabe der Auszeichnung entscheidet traditionell ein einzelner, jährlich wechselnder Preisrichter, der vom Stiftungsvorstand ernannt wird. In diesem Jahr war Schmidt der alleinige Juror.
Vor Beginn der Preiszeremonie hatte auf dem Platz vor der Paulskirche die Frankfurter Hurenorganisation Doña Carmen gegen die Ehrung Schwarzers protestiert. Die Emma-Gründerin mißbrauche ihre Position, um Frauen in der Prostitution gezielt herabzuwürdigen. Schwarzer hatte wiederholt die seit 2002 geltenden Prostituiertengesetze kritisiert, weil die Verfolgung von Zuhältern und Menschenhändlern dadurch erschwert werde. Eine Rednerin von Doña Carmen bezeichnete Schwarzers Stil als »Lumpenjournalismus«.
(ddp/jW)
Vor Beginn der Preiszeremonie hatte auf dem Platz vor der Paulskirche die Frankfurter Hurenorganisation Doña Carmen gegen die Ehrung Schwarzers protestiert. Die Emma-Gründerin mißbrauche ihre Position, um Frauen in der Prostitution gezielt herabzuwürdigen. Schwarzer hatte wiederholt die seit 2002 geltenden Prostituiertengesetze kritisiert, weil die Verfolgung von Zuhältern und Menschenhändlern dadurch erschwert werde. Eine Rednerin von Doña Carmen bezeichnete Schwarzers Stil als »Lumpenjournalismus«.
(ddp/jW)
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