Aus: Ausgabe vom 09.05.2008, Seite 15 / Feminismus
Keine Blumen zum Muttertag
Mannheim. Während das Kinderhilfswerk Terre des Hommes noch an die deutschen Blumenladenkunden appelliert, den Muttis zu ihrem Ehrentag fair gehandelte Rosen zu schenken, machen Baden-Württemberg und der Verwaltungsgerichtshof Mannheim Nägel mit Köpfen. Im Ländle werden am kommenden Sonntag jene, die last-minute einen Strauß ergattern wollen, vor verschlossenen Türen stehen – sofern sie nicht in einem Kurort leben. Denn dieses Jahr fallen Pfingstsonn- und Muttertag zusammen. Das Ladenöffnungsgesetz des Landes sieht für den Pfingstsonntag absolute Feiertagsruhe vor. Es lasse, so das Gericht, für den Muttertag keine Ausnahme zu, wie von den beiden beschwerdeführenden Gemeinden verlangt. Auch, wenn jedem Blumenhändler ein anständiger Umsatz zu wünschen ist: Die Liste der Feier- und Schenkanlässe, die die Welt nicht braucht, führt der Muttertag mit seiner Nazivergangenheit unbestritten an. Es gibt wahrlich bessere Gelegenheiten, der Liebsten Blumen zu schenken.
(AP/jW)
(AP/jW)
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