Aus: Ausgabe vom 24.05.2008, Seite 16 / Aktion
Politik & Kultur für alle
Denn es lohnt sich. Sämtliche Reden und Beiträge der Konferenz, die im Januar in der Urania in Berlin stattfand, sind dokumentiert. Der Beitrag der indischen Schriftstellerin Madakranta Sen erstmals in voller Länge – auf der Konferenz (und in den bisherigen Dokumentationen der jungen Welt) war bisher nur eine stark verkürzte Version zu hören und zu lesen. Daneben enthält die Broschüre eine Reihe von weiteren interessanten Artikeln zum zentralen Konferenzthema »Klasse für sich. Unsere Politik. Unsere Kultur«. Hervorzuheben ist hier der Beitrag des Theaterregisseurs Manfred Wekwerth »Linke Kultur – Kultur der Linken«, den er exklusiv für diese Broschüre verfaßt hat und der deshalb bisher auch in der jungen Welt noch nicht zu lesen war. Wekwerth beleuchtet darin kritisch den Umgang der Linken mit der Verbindung von Kultur und Politik. Lesenswert auch der Forschungsbericht von Klaus Gietinger »Mörder der Revolution«, in dem viele neue Fakten zum Mord an Rosa Luxemburg und zur Biografie des Luxemburg-Mörders Waldemar Pabst zusammengetragen wurden. Nach wie vor brandaktuell das Protokoll der Podiumsdiskussion »Eine Partei für alle? Brauchen wir neben der Partei Die Linke eine marxistische Organisation?« Dieses Streitgespräch mit Sahra Wagenknecht, Hans Heinz Holz, Markus Mohr und Helmut Laakmann steht exemplarisch dafür, was die jährlich stattfindende Rosa-Luxemburg-Konferenz so erfolgreich macht: Die dort behandelten Themen, Thesen und Beiträge sind über den Tag hinaus spannend. Die 64seitige Broschüre belegt das eindrücklich. In ihr sind viele zum Teil bisher unveröffentlichte Fotos der Konferenz zu finden. Wenn Sie also wissen wollen, wieso der ehemalige BDI-Chef Hans-Olaf Henkel die Rosa-Luxemburg-Konferenz besorgt für das »wichtigste neomarxistische Symposion in Deutschland« hält, besorgen Sie sich diese Broschüre. Und wenn der Bahnhof um die Ecke schon ausverkauft ist, bestellen Sie Ihr Exemplar beim Verlag 8. Mai GmbH oder versuchen Sie Ihr Glück bei einem der Mitveranstalter.
Wenn Sie im Großraum Stuttgart wohnen, lohnt sich der Gang zum Zeitschriftenhändler noch aus einem anderen Grund: Seit einigen Tagen wird in der Region Stuttgart–Göppingen in einer Reihe von Kiosken auch die Tageszeitung junge Welt angeboten. Grossisten, deren Kioske die junge Welt noch nicht gelistet haben, werden damit immer seltener. Meistens sind es Bereiche, die wir tagesaktuell nicht beliefern können, weil wir nur einen Druckstandort haben. Daß die Nachfrage nach der jungen Welt aber stärker als solche Hindernisse ist, zeigt der Umstand, daß die Zeitung beispielsweise im äußersten Südwesten trotzdem an den Kiosken zu haben ist – allerdings immer einen Tag zu spät. Die junge Welt ist eben auch dann noch interessant, wenn es die Zeitung von gestern ist. In ihr stehen Dinge, die man nicht schon überall gelesen oder gehört hat. Deshalb kann man ja Freunden und Bekannten neben dem Probeabo auch den gelegentlichen Kauf am Kiosk empfehlen. Nicht nur im Raum Stuttgart–Göppingen.
Verlag, Redaktion, Genossenschaft
Die DVD zur Konferenz 2008 erscheint demnächst
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!