Aus: Ausgabe vom 17.06.2008, Seite 1 / Inland
Ex-Siemens-Spitze schwer belastet
München. Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser hat der früheren Konzernspitze schwerste Versäumnisse bei der Korruptionsbekämpfung vorgeworfen. »Es ist mir nicht einsichtig, daß das Unternehmen auf eine ganze Reihe von Hinweisen nicht reagiert hat«, sagte Kaeser am Montag als Zeuge im Siemens-Schmiergeldprozeß vor dem Landgericht München. Schon ab 2003 habe es »rote Flaggen« gegeben. Die Taten seien kein Werk einzelner, sondern »systemisch und mit beachtlicher Akribie geplant gewesen«, äußerte Kaeser. In den Bereichen Telefonnetze und Energietechnik sei es zu »einer kapitalen Degeneration des Rechtsempfindens« gekommen. Begünstigt worden sei das, weil die frühere Konzernführung Fehlentwicklungen ignoriert habe. Kaeser ist seit Mai 2006 Finanzchef des Konzerns. Zuvor war er Strategiechef und von 2001 bis 2004 Finanzchef der Siemens-Mobilfunksparte ICM.
(AP/jW)
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