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Aus: Ausgabe vom 05.07.2008, Seite 3 / Schwerpunkt

Zwillingstsunami: Die Ernährungs- und Klimakrise lösen

Angesichts der anhaltenden Ernährungs- und Klimakrise fordert die evangelische Entwicklungshilfeorganisation »Brot für die Welt« entschiedenes Vorgehen der G-8-Staaten gegen Hunger und Umweltzerstörung. »Der weltweite Hunger und die Klimakrise müssen endlich als strukturelle Probleme begriffen werden«, erklärte Bernhard Walter, Ernährungsexperte bei »Brot für die Welt«, mit Blick auf den G-8-Gipfel in Japan. Vor Ort wird auch die indische Partnerorganisation »Indian Social Action Forum« sein. Sie bezeichnet die beiden Krisen als »Zwillings-Tsunami« mit verheerenden Auswirkungen auf die Entwicklungsländer. Denn die aktuellen Preissteigerungen seien Ausdruck und Folge einer verfehlten weltweiten Agrarpolitik, so Walter. Unter dieser Politik der Liberalisierung des Weltagrarhandels hätten in der Vergangenheit die Entwicklungsländer und ihre besonders armen Bevölkerungsgruppen gelitten. Eine weitere Liberalisierung, wie sie auch die Bundesregierung vorschlägt, werde die Hungerkrise eher verschärfen. Auch viele Einzelmaßnahmen trügen nicht zur Lösung der Hungerkrise bei, wie »Brot für die Welt« in einem Hintergrundpapier erläutert. »Wir brauchen statt dessen wirksame Mechanismen zum Schutz der Landwirtschaft und des Nahrungsmittel verarbeitenden Gewerbes in Entwicklungsländern. Nur so kann der Selbstversorgungsgrad mit einheimischen Lebensmitteln wieder erhöht werden«, betonte Walter.

Zudem bräuchten die Entwicklungsländer Unterstützung dabei, den Klimawandel einzudämmen und gleichzeitig bereits jetzt schon unvermeidbare Folgen klimatischer Veränderung abzufedern. Dafür würden zusätzliche Gelder benötigt. »Wichtig ist dabei, daß diese Gelder für den Klimaschutz und für die Entwicklungszusammenarbeit nicht miteinander verrechnet werden«, so Hirsch weiter.


brot-fuer-die-welt.de/g8

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