Aus: Ausgabe vom 09.08.2008, Seite 3 / Schwerpunkt
Personalien. Politische Altlasten
In Bolivien ist die Politik ein lohnendes Geschäft. Die regierungsfeindlichen Präfekten sind oft nichts als Vertreter der alten politischen und ökonomischen Oligarchie. Nach dem Wahlsieg der Bewegung zum Sozialismus (MAS) im Jahr 2005 wichen sie auf die Regionen aus, in denen die Präfekten erstmals per Direktwahl bestimmt wurden. Mangels geeigneter Kandidaten gewann die MAS mit Potosi, Oruro und Chuquisaca lediglich drei der neun Präfekturen für sich. In den anderen blieben die Vertreter der Oberschicht an der Macht.
Leopoldo Fernandez, Präfekt von Pando, etwa war Mitglied der Demokratisch-Nationalen Aktion (ADN) des deutschstämmigen Diktators Hugo Banzer. Heute ist er in der ADN-Nachfolgerin Demokratisch-Soziale Kraft (Podemos) aktiv. Offiziell gibt er sein Vermögen mit 1,4 Millionen Dollar an. Mario Cossío, Präfekt von Tarija und Exmitglied der National-Revolutionären Bewegung (MNR) sowie der Revolutionären Linksfront (FRI) ist heute aktiv in der Partei Ziviler Wandel (CC). Er beziffert seine Güter auf 700000 US-Dollar. Manfred Reyes Villa, Präfekt Cochabambas und Expräsidentschaftskandidat der Neuen Republikanischen Kraft (NFR) war Verbündeter des 2003 gestürzten Präsidenten Gonzalo Sánchez de Lozada. Sein eigen: 1,9 Millionen Dollar. Ernesto Suárez Sattori, Präfekt von Beni und Ex-ADN-Mitglied, gehört heute Podemos an. Im Vergleich arm zu seinen Kollegen mit 500000 US-Dollar ist Rubén Costas, Präfekt von Santa Cruz. Er forciert die nach regionaler Abspaltung strebenden Bewegung Autonomie für Bolivien (APB). José Luis Paredes, Präfekt von La Paz, nennt 480000 Dollar sein eigen. Er steht im Verdacht der Geldwäsche von 1,7 Millionen Dollar, die an eine politische Stiftung seiner Ehefrau in Spanien geflossen sein sollen.
MAS-Senator Felix Rojas weist darauf hin, daß fast alle genannten Reichtümer aus Zeiten der Militärdiktaturen der 70er und 80er sowie aus der Zeit der neoliberalen Reformen in den 90er Jahren stammen. Über Strohmänner und Familienangehörige würde bis heute ein Großteil dieses Vermögens versteckt.
(beut)
Leopoldo Fernandez, Präfekt von Pando, etwa war Mitglied der Demokratisch-Nationalen Aktion (ADN) des deutschstämmigen Diktators Hugo Banzer. Heute ist er in der ADN-Nachfolgerin Demokratisch-Soziale Kraft (Podemos) aktiv. Offiziell gibt er sein Vermögen mit 1,4 Millionen Dollar an. Mario Cossío, Präfekt von Tarija und Exmitglied der National-Revolutionären Bewegung (MNR) sowie der Revolutionären Linksfront (FRI) ist heute aktiv in der Partei Ziviler Wandel (CC). Er beziffert seine Güter auf 700000 US-Dollar. Manfred Reyes Villa, Präfekt Cochabambas und Expräsidentschaftskandidat der Neuen Republikanischen Kraft (NFR) war Verbündeter des 2003 gestürzten Präsidenten Gonzalo Sánchez de Lozada. Sein eigen: 1,9 Millionen Dollar. Ernesto Suárez Sattori, Präfekt von Beni und Ex-ADN-Mitglied, gehört heute Podemos an. Im Vergleich arm zu seinen Kollegen mit 500000 US-Dollar ist Rubén Costas, Präfekt von Santa Cruz. Er forciert die nach regionaler Abspaltung strebenden Bewegung Autonomie für Bolivien (APB). José Luis Paredes, Präfekt von La Paz, nennt 480000 Dollar sein eigen. Er steht im Verdacht der Geldwäsche von 1,7 Millionen Dollar, die an eine politische Stiftung seiner Ehefrau in Spanien geflossen sein sollen.
MAS-Senator Felix Rojas weist darauf hin, daß fast alle genannten Reichtümer aus Zeiten der Militärdiktaturen der 70er und 80er sowie aus der Zeit der neoliberalen Reformen in den 90er Jahren stammen. Über Strohmänner und Familienangehörige würde bis heute ein Großteil dieses Vermögens versteckt.
(beut)
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