Aus: Ausgabe vom 17.09.2008, Seite 3 / Schwerpunkt
Sozialforen: Daten und Fakten
Das erste Weltsozialforum fand 2001 in Porto Alegre im Süden Brasiliens mit rund 12000 Teilnehmern statt. Nach den zahlreichen Protesten anläßlich von Konferenzen der Welthandelsorganisation WTO, der Weltbank und anderer Gremien suchte die entstehende globalisierungskritsiche Bewegung nach einem gemeinsamen Rahmen für den internationalen Austausch untereinander. Weitere globale Foren mit teilweise über 100 000 Delegierten und Beobachtern folgten in Brasilien, Venezuela, Pakistan, Indien, Mali und Kenia, das nächste findet im Januar 2009 in Belém in Nordbrasilien statt.
Nach 2001 hat sich die Idee der Sozialforen wie ein Lauffeuer verbreitet. Ableger wurden auf allen Kontinenten sowie in vielen Regionen und Staaten organisiert. Mancherorts erwiesen sich die Foren als wichtiger Katalysator, der Diskussionen zwischen unterschiedlichen sozialen Bewegungen in Gang brachte.
Zu den Prinzipien der Foren gehört, daß in ihrem Namen keine Beschlüsse gefaßt oder Dokumente verabschiedet werden. Das soll die Debatte offener gestalten und Fraktionskämpfe um Positionen vermeiden. Sehr wohl werden die Foren aber von einzelnen Gruppen und Netzwerken genutzt, um gemeinsame Aktionen und Strategien zu beraten. Am Ende der Foren trifft sich ein Teil der Delegierten regelmäßig in den sogenannten Versammlungen der sozialen Bewegungen. Dort werden dann gemeinsame Thesenpapiere und Aktionsaufrufe beschlossen.
Ein anderes Prinzip ist, daß Parteien nicht als Organisation teilnehmen dürfen. Dieser Anspruch ist nicht unumstritten, und in der Praxis gibt es je nach Land immer wieder Versuche der Einflußnahme. Auch waren die brasilianischen Foren zum Beispiel ohne die Unterstützung der Arbeiterpartei PT kaum denkbar. (wop)
www.wsf2008.net/
www.weltsozialforum.org/index.html
Sozialforum in Deutschland: www.sfid.info/
Lokale Sozialforen: www.lokale-sozialforen.de/
Nach 2001 hat sich die Idee der Sozialforen wie ein Lauffeuer verbreitet. Ableger wurden auf allen Kontinenten sowie in vielen Regionen und Staaten organisiert. Mancherorts erwiesen sich die Foren als wichtiger Katalysator, der Diskussionen zwischen unterschiedlichen sozialen Bewegungen in Gang brachte.
Zu den Prinzipien der Foren gehört, daß in ihrem Namen keine Beschlüsse gefaßt oder Dokumente verabschiedet werden. Das soll die Debatte offener gestalten und Fraktionskämpfe um Positionen vermeiden. Sehr wohl werden die Foren aber von einzelnen Gruppen und Netzwerken genutzt, um gemeinsame Aktionen und Strategien zu beraten. Am Ende der Foren trifft sich ein Teil der Delegierten regelmäßig in den sogenannten Versammlungen der sozialen Bewegungen. Dort werden dann gemeinsame Thesenpapiere und Aktionsaufrufe beschlossen.
Ein anderes Prinzip ist, daß Parteien nicht als Organisation teilnehmen dürfen. Dieser Anspruch ist nicht unumstritten, und in der Praxis gibt es je nach Land immer wieder Versuche der Einflußnahme. Auch waren die brasilianischen Foren zum Beispiel ohne die Unterstützung der Arbeiterpartei PT kaum denkbar. (wop)
Im Internet:
Weltsozialforum: www.forumsocialmundial.org.br/
www.fsm2009amazonia.org.br/www.wsf2008.net/
www.weltsozialforum.org/index.html
Sozialforum in Deutschland: www.sfid.info/
Lokale Sozialforen: www.lokale-sozialforen.de/
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