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Aus: Ausgabe vom 29.09.2008, Seite 13 / Feuilleton

Seltsame Gespräche

Mit einer ausführlichen Erklärung regaierte der Heilbronner Schauspieldirektor Alejandro Quintana auf die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen, er wäre als chilenischer Exilant in der DDR Mitarbeiter der Staatssicherheit gewesen. »Ich verwahre mich entschieden gegen den Vorwurf, meine Landsleute bespitzelt zu haben«, betonte er am Freitag in Heilbronn in einer Stellungnahme. Daß er von der Staatssicherheit von 1976–1982 als informeller Mitarbeiter geführt wurde, sei ihm unbekannt gewesen. Quintana gab an, ab 1978 mehrere Gespräche mit Leuten geführt zu haben, die sich ihm als Mitarbeiter des Innenministeriums vorgestellt hätten. »Für mich waren das Vertreter des Landes, in welchem ich (und viele meiner Freunde) aufgenommen wurden, als wir in Lebensgefahr waren«, erklärte er. Darin sei es um die politische Lage in der Welt und in Chile, seine Theaterarbeit und das Leben in der DDR gegangen. Doch dann sei es in den Gesprächen zunehmend um Fragen nach seinem privaten Umfeld gegangen, was ihm »seltsam« vorgekommen sei. Er habe daraufhin gesagt, er wolle vor weiteren Treffen erst mit der Dachorganisation der chilenischen Emigranten sprechen, was die Ministeriumsarbeiter nicht gewollt hätten. Danach habe er den Kontakt abgebrochen.

(ddp/jW)

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