Aus: Ausgabe vom 30.09.2008, Seite 13 / Feuilleton
Reaktionäre Oper
Der österreichische Theater- und Opern-Starregisseur Martin Kusej ist genervt vom Betrieb. Die »Institution Oper« sei »über weite Strecken reaktionär und langweilig«, sagte Kusej, der zur Zeit an der Bayerischen Staatsoper Giuseppe Verdis »Macbeth« inszeniert, gegenüber ddp. Als großes Problem sieht Kusej die Tatsache, daß viele Sänger über Jahre im voraus gebucht werden müßten, wobei sich anscheinend niemand wirklich Gedanken darüber mache, ob ein bestimmter Sänger nicht nur in bezug auf seine Stimme, sondern auch darstellerisch und dramaturgisch in eine Inszenierung passe. Und Bayreuth sei völlig überschätzt: »Das einzige Opernhaus in Deutschland, in dem sich der Mythos von der Weltklasse hartnäckig aufrechterhält«. In Wahrheit seien die Richard-Wagner-Festspiele »weit von einer Spitzenposition entfernt«, »dort wissen Sie jetzt schon, wie der Probenplan am 24. Juni 2012 aussieht – das interessiert mich überhaupt nicht«.
(ddp/jW)
(ddp/jW)
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