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Aus: Ausgabe vom 08.10.2008, Seite 15 / Antifaschismus

Potsdam: Täter als Zeugen geladen

Potsdam. Am Donnerstag beginnt in Potsdam die Hauptverhandlung gegen einen kurdischen Flüchtling wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Schweißer Musa E. hatte sich und seine Familie am 18. März 2007 in ihrer Wohnung in Potsdam gegen eine Gruppe randalierender Jugendlicher verteidigt. Laut einer Pressemitteilung der »Opferperspektive Potsdam«, die den Prozeß beobachten wird, hatte sich die Gruppe vor der Haustür angesammelt, bei E. Sturm geschellt und rassistische Parolen über die Sprechanlage gerufen. Später seien die Angreifer durch das Treppenhaus gestürmt und hätten gegen die Wohnungstür getreten und geschlagen. Trotz mehrfachem Notruf bei der Polizei seien keine Beamten gekommen. »In panischer Angst um Frau und Kinder nahm Musa E. schließlich ein Tischbein, riß die Wohnungstür auf und schlug die Jugendlichen in die Flucht«, so die »Opferperspektive«. Nun stehe E. wegen gefährlicher Körperverletzung an einem der Jugendlichen vor Gericht, während das Strafverfahren gegen die Angreifer eingestellt worden sei. Am morgigen Donnerstag sollen vier der Jugendlichen als Zeugen aussagen. (jW)

menschenrechtsanwalt.de

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