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Aus: Ausgabe vom 09.10.2008, Seite 3 / Schwerpunkt

Krisenfolge: Volvo entläßt Tausende

Die schlechten Nachrichten aus der Autobranche reißen nicht ab. Nachdem Opel, Daimler, Ford und BMW am Dienstag Produktionskürzungen bekanntgegeben hatten, teilte der schwedische Autobauer Volvo am Mittwoch mit, mehr als 3000 Beschäftigte auf die Straße setzen zu wollen – zusätzlich zu bereits geplanten Stellenstreichungen im gleichen Umfang. In den schwedischen Werken des zum Ford-Konzern gehörenden Unternehmens sollen zusätzlich 2000 Bandarbeiter sowie 700 Verwaltungsangestellte entlassen werden. Außerhalb Schwedens sollen 600 Beschäftigte ihren Job verlieren.
Volvo hatte schon im Juni Stellen­streichungen angekündigt. Jetzt berichtet das Unternehmen von einer »schnell einbrechenden Marktlage der weltweiten Autoindustrie«. Der Abschwung sei »drastischer als erwartet«, sagte Firmenchef Stephen Odell. Allein in Deutschland hatte Volvo bis Ende September einen Absatzrückgang von über 15 Prozent zu verzeichnen. Laut Volvo beträgt die Gesamtzahl der Entlassungen rund 6000 Personen.
Hart trifft die Krise der Autokonzerne auch die Zulieferer. In Thüringen will fast die Hälfte der Unternehmen mit der Entlassung von Zeitarbeitern auf die Stillstände in der Autoindustrie reagieren. Laut einer Umfrage des Branchenverbandes Automotive Thüringen, über die die in Erfurt erscheinende Thüringer Allgemeine am Donnerstag berichtet, denkt jedes zehnte Unternehmen darüber nach, auch Stammbeschäftigte zu entlassen. Michael Lison, Geschäftsführer von Automotive Thüringen, bezeichnete die Lage in der Zeitung als »dramatisch«. Die Krise auf dem Automarkt schwele zwar seit längerem, die Turbulenzen auf den Finanzmärkten hätten sie aber »richtig zum Ausbruch gebracht«.


(AP/jW)

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