Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 01.12.2008, Seite 12 / Feuilleton

Ohne Musik

Die deutschen Orchester gehen in den Ausstand. Am Samstag bestreikte die Magdeburgische Philharmonie die Aufführung von Mozarts »Zauberflöte« am Theater Magdeburg. Statt der 81 Musiker spielte nur ein Klavierspieler, die meisten Besitzer von Karten für die eigentlich ausverkaufte Vorstellung (680 Plätze) ließen sich an der Kasse das Geld zurückgeben.

Bereits am Freitag hatte das Leipziger Gewandhausorchester erstmals in seiner 265jährigen Geschichte gestreikt. Neben dem Ballett »Schwanensee« von Tschaikowski in der Leipziger Oper fiel auch das »große Concert« im Gewandhaus aus, wie ein Sprecher der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) mitteilte. Das Gewandhausorchester verwies darauf, daß in den vergangenen Jahren 35 von 168 Berufsorchestern in Deutschland eingespart wurden. »Auch der seit Jahren praktizierte Lohnverzicht vieler Musiker, vor allem in den neuen Bundesländern, hat auf Dauer keine Arbeitsplätze gerettet.«

Ebenfalls am Freitag abend bestreikten die Dortmunder Philharmoniker das Singspiel »Im weißen Rössl« am Theater Dortmund. Am Samstag verweigerte das Städtische Sinfonieorchester in Münster die Begleitung der Operette »Land des Lächelns«, die Duisburger Philharmoniker spielten nicht zur Beethoven-Oper »Fidelio«.

Die Proteste der Musiker richten sich gegen die Abkopplung ihrer Bezahlung vom allgemeinen Tarif im öffentlichen Dienst. (ddp/jW)

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