Aus: Ausgabe vom 04.12.2008, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Impfgegner
Für seinen Nachweis, daß das humane Papillomvirus (HPV) Gebärmutterhalskrebs auslösen kann, erhält der Heidelberger Virologe Harald zur Hausen am kommenden Mittwoch den Medizin-Nobelpreis. Seit einigen Jahren wird hierzulande kräftig gegen HPV geimpft, ganz wie von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut empfohlen. Obwohl die Wirksamkeit dieser Impfung so gut wie nicht belegt ist, erzielt der Pharmariese Sanofi Pasteur mit seinem Impfstoff Gardasil monatlich einen Umsatz von etwa 25 Millionen Euro. So war es auf dieser Seite am 30. Oktober nachzulesen. Nun haben 13 Mediziner von der Berliner Charité, der Universitäten Bielefeld, Bremen, Frankfurt/Main, Göttingen, Hamburg und anderen Forschungseinrichtungen eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht, in der sie die STIKO zu einer Neubewertung der Impfung aufrufen. Es würden »mit unrealistischen Hochrechnungen falsche Erwartungen an den Impfstoff geweckt«, sagen die Forscher. Sehr optimistische Annahmen seien »bislang nicht durch Studienergebnisse belegt«. Einige der Zahlen, die die STIKO ihrer Entscheidung zugrunde gelegt habe, seien ohnehin nicht nachvollziehbar. (AP/jW)
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