Aus: Ausgabe vom 09.01.2009, Seite 15 / Feminismus
Wieder Mord im Namen der »Ehre«
Düsseldorf. Erneut ist in der Bundesrepublik eine junge Migrantin brutal ermordet worden – von dem Mann, mit dem sie 2007 zwangsweise verheiratet worden war. Wie das Kurdisches Frauenbüro für Frieden – Cenî am Montag in Düsseldorf berichtete, wurde die Kurdin Mizgîn Baytekin von Önder Baytekin (26), der sich erst seit einem Monat in Deutschland aufhält, erstochen und anschließend mit dem Auto mehrmals überfahren. Er stellte sich anschließend der Polizei. Die 18jährige wurde am Montag in Harsewinkel bei Gütersloh, wo sie gelebt hatte und ermordet wurde, beigesetzt.
Mizgîn, in Deutschland geboren und aufgewachsen, wurde 2007 mit Baytekin, ihrem Cousin, verheiratet. Cenî verurteilte die Tat und erinnerte an andere Verbrechen im Namen der Ehre in der Bundesrepublik. Kein Mensch habe »das Recht, über das Leben und den Tod eines anderen Menschen zu entscheiden«, heißt es in einer Erklärung des Vereins. Mitschuldig an Taten wie dieser seien diejenigen, die Mädchen und junge Frauen zur Heirat zwingen. Auch eine »Mentalität, die die Frauen als Ehre und als eine Ware ansieht«, führe zu solchen Verbrechen.
(jW)
Mizgîn, in Deutschland geboren und aufgewachsen, wurde 2007 mit Baytekin, ihrem Cousin, verheiratet. Cenî verurteilte die Tat und erinnerte an andere Verbrechen im Namen der Ehre in der Bundesrepublik. Kein Mensch habe »das Recht, über das Leben und den Tod eines anderen Menschen zu entscheiden«, heißt es in einer Erklärung des Vereins. Mitschuldig an Taten wie dieser seien diejenigen, die Mädchen und junge Frauen zur Heirat zwingen. Auch eine »Mentalität, die die Frauen als Ehre und als eine Ware ansieht«, führe zu solchen Verbrechen.
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