Aus: Ausgabe vom 04.02.2009, Seite 12 / Feuilleton
Nationengewalt
Die kritische Auseinandersetzung einiger Geschichtsstudierender an der Freien Universität Berlin mit der Konstruktion von Nationen und der damit einhergehenden Gewalt wurde am Montag ungeplant von einem sehr praktischen Beispiel begleitet. Die Fachschaftsinitiative Geschichte hatte eine kolumbianische Referentin zu dem Thema eingeladen. Sie konnte jedoch nicht kommen. Bei dem Versuch, aus Spanien nach Deutschland einzureisen, wurde die kolumbianische Studentin am Flughafen Schönefeld festgenommen und nach Spanien abgeschoben. Begründung: Ihr Studienvisum für Spanien berechtige die Referentin nur zur einmaligen Einreise in einen Schengenstaat, nicht aber in das gesamte Schengengebiet. Folglich habe sie mit dem Versuch, »illegal« nach Deutschland einzureisen, eine Straftat begangen und müsse die Bundesrepublik umgehend wieder verlassen.
Der AStA der FU kritisierte das rassistische Vorgehen der Grenzbeamten. Von einem einheitlichen Wissenschaftsraum Europa sei bisher nichts zu bemerken. (jW)
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