Aus: Ausgabe vom 04.02.2009, Seite 5 / Inland
Bischöfe kritisieren Papst Ratzinger
Osnabrück/München. Die Kritik deutscher Bischöfe an der Aufhebung der Exkommunikation des Holocaustleugners und Fundamentalistenbischofs Richard Williamson wächst. Mit dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode distanzierte sich am Dienstag ein weiterer kirchlicher Würdenträger von der Vatikan-Entscheidung. Bode sagte dem Radiosender NDR Info, die Gläubigen seien »völlig irritiert«. Es sei »schon sehr schwierig«, das Vorgehen des Papstes zu erklären, »und es gibt viel Unmut darüber«. Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann erneuerte am Montag abend im SWR seine Kritik und verlangte eine klare Entschuldigung »von hoher Stelle«. Die Entscheidung des Papstes, Williamson zu rehabilitieren, sei eine Katastrophe für alle Holocaust-Überlebenden. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte am Dienstag, der Vatikan müsse »eindeutig klarstellen, daß es keine Leugnung des Holocaust geben darf«.
Die Staatsanwaltschaft Regensburg ermittelt gegen Williamson, weil dieser unter anderem öffentlich behauptet hatte, die historische Evidenz spreche gegen die Existenz von Gaskammern während der Hitler-Diktatur. (ddp/jW)
Die Staatsanwaltschaft Regensburg ermittelt gegen Williamson, weil dieser unter anderem öffentlich behauptet hatte, die historische Evidenz spreche gegen die Existenz von Gaskammern während der Hitler-Diktatur. (ddp/jW)
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