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Aus: Ausgabe vom 05.02.2009, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund. Die 59. Berlinale (5.–15.2)

Die Berlinale ist das drittwichtigste Filmfestival der Welt nach Sundance und Cannes. Ab heute laufen bis nächsten Sonntag etwa 400 Filme in mehr als 30 Festivalkinos. Ein Drittel der Vorführungen wird in digitaler Form stattfinden. Die verschiedenen Programmsektionen des Festivals lassen sich aus seiner Geschichte heraus erklären. Die 1. Berlinale wurde im Sommer 1952 von der US-Militärregierung als »Schaufenster der freien Welt« veranstaltet. In dieser Tradition steht heute der Wettbewerb um die Bären-Preise mit rotem Teppich vor dem McDonald’s etc. Nach politischen Skandalen in den 60ern wurde 1971 eine ehemalige Gegenveranstaltung ins Festival integriert, das »Forum des jungen Films«. Die Dokus in dieser Sektion gehören auch 2009 wieder zum Interessantesten auf dem Festival: »Letters to the President« zeigt, wie sich der Staat im Iran inszeniert (wurde absurderweise als Pro-Ahmadinedschad-Film angefeindet). Thomas Heises »Material« besteht aus tollen, bisher unveröffentlichten Aufnahmen aus den letzten Tagen der DDR. Auch »Encirclement« (Interview unten) läuft im Forum. Von vergleichbarer Qualität ist einzig die Kinder- und Jugendfilmsektion »Generation«. Erhebliche Bedeutung hat das elitäre Treiben auf dem Filmmarkt, aber da werden Normalsterbliche nicht reingelassen. Die haben 2008 aber immerhin 240 098 Tickets gekauft. Und das ist Festivalweltspitze. (jW)

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