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Aus: Ausgabe vom 02.03.2009, Seite 15 / Politisches Buch

Neu erschienen

Intifada

Die aktuelle Ausgabe der »Zeitschrift für den antiimperalistischen Widerstand« (Titel: »Krise und Rebellion«) widmet sich u.a. dem Nahostkonflikt. Zu den anhaltenden Angriffen Israels auf die Palästinenser die Redaktion im Editorial: »Gaza wird belagert, weil sich die Bewegung dort verweigert, den Anspruch der Palästinenser auf Freiheit und Bewegung nicht aufgibt.« Die Hamas habe sich bei mehreren Gelegenheiten zu einem langfristigen Waffenstillstand bereiterklärt. Dieser solle aber die Beendigung der Blockade und die Einstellung der extralegalen Morde und der Repressalien seitens Israels beinhalten, wozu die Führung in Tel Aviv nicht bereit sei. Und weiter: »Israel will jede Zukunftsperspektive der Palästinenser vernichten, auf politischer, wirtschaftlicher, kultureller und militärischer Ebene. ›Die Palästinenser sollen ihre Träume aufgeben‹, drückte es einmal Ehud Olmert aus.«

Franz Fischer schildert Entstehung und Hintergründe der internationalen Kampagne »Boykott, Desinvestition und Sanktionen gegen Israel«, die sich als »Beitrag zum Frieden in Palästina« versteht. Der israelische Historiker Ilan Pappe bezweifelt im Interview, daß es seitens Tel Avivs einen politischen Willen zu einer Zwei-Staaten-Lösung gibt. »Die derzeitigen Verhandlungen sind nichts anderes als eine weitere diplomatische Übung, so wie es schon viele zuvor gegeben hat.« Die amtierende Außenministerin und Wahlsiegerin Zipi Livni (Kadima-Partei) sei »vollkommen unglaubwürdig«, wenn sie sage, daß keine weiteren Siedlungen mehr gebaut noch bestehende erweitert würden. Wilhelm Langthaler schließlich analysiert die Lüge von der israelischen Selbstverteidigung. Zuallererst führe Israel einen gezielten Medienkrieg. Die Quintessenz der Position Tel Avivs laute, daß sich Israel gegen die Angriffe der Hamas verteidigen würde. Die westliche Medienmaschine transportiere die Substanz dieser Nachricht, auch wenn das palästinensische Leid in »pseudoobjektiver Weise« durchaus ebenfalls vorgeführt werde. »Die Schuld bleibt dennoch letztlich immer bei den Palästinensern«, so Langthaler. (rg)


Intifada. Zeitschrift für den antiimperialistischen Widerstand. 72 Seiten, 3 Euro. Bezug: Antiimperialistische Koordination, Postfach 23, 1040 Wien, Österreich. E-Mail: aik@antiimperialista.org. Internet: www.antiimperialista.org

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