Aus: Ausgabe vom 01.04.2009, Seite 12 / Feuilleton
Esra-Theater
Das Theaterstück »Der Fall Esra« nach dem 2007
verbotenen Roman »Esra« des Schriftstellers Maxim
Biller feiert am Donnerstag seine Uraufführung in der
Hamburger Kampnagel-Fabrik. Die Diskussionen um das Biller-Buch
bildeten die Grundlage für dieses
»Rezeptionsdrama«, sagte Regisseurin Angela
Richter.Entstanden sei ein Stück über die Ehrlichkeit der
Kunst, die Verlogenheit des Wirklichen und die Verwandlung von
Literatur in Gossip. Am 12.Oktober 2007 hatte das
Bundesverfassungsgericht in letzter Instanz entschieden, daß
»Esra« wegen der Verletzung von
Persönlichkeitsrechten nicht verbreitet und
veröffentlicht werden darf. Biller hatte für seine
Liebesgeschichte seine Exfreundin als Hauptfigur gewählt.
Damit wurde zum zweiten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik
ein Roman verboten. Bei Klaus Manns »Mephisto« ging es
1971 um die Rolle, die der Schauspieler Gustaf Gründgens im
Hitlerfaschismus spielte oder nicht. (ddp/jW)
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