Aus: Ausgabe vom 22.04.2009, Seite 3 / Schwerpunkt
Presseschau. Großes Fiasko
Die Frankfurter Rundschau geißelte in ihrer Dienstagausgabe
die Ausführungen des iranischen Präsidenten als
»Haßrede in Genf«, die Linkspartei-nahe Zeitung
Neues Deutschland beklagte auf ihrer Titelseite: »EU kneift
vor Ahmadinedschad«. Die Springer-Zeitung Die Welt titelte:
»Ahmadinedschad mißbraucht UN-Konferenz«. Bild
lobte unter der Schlagzeile »Keine Bühne für
Rassisten« das Fernbleiben der Bundesregierung und log sich
wie gehabt ein Feindbild zurecht: »Der Boykott der
Antrassismuskonferenz der UNO durch Deutschland, die USA und eine
Reihe demokratischer Staaten ist richtig und mutig. Die Tagung in
Genf dient nicht der Bekämpfung des verwerflichen Rassismus.
Unter dem Deckmantel der Vereinten Nationen versuchen radikale
Regime wie Iran, in denen religiöse und sexuelle Minderheiten
sowie Frauen benachteiligt werden, von ihren Untaten abzulenken und
Israel zum Sündenbock zu stempeln. Irans Präsident
Ahmadinedschad, der unverhohlen die Vernichtung Israels fordert und
den Holocaust leugnet, nutzt die Konferenz als Bühne. Am
Eröffnungstag spielte er sich symbolträchtig zum
Ankläger gegen den jüdischen Staat auf. Er hielt eine
Rede des Hasses. Statt rassistische Diktaturen wie Sudan, dessen
Gewaltherrscher wegen Völkermord gesucht wird, zu belangen,
sitzen Zwangsregime wie Libyen und Syrien über Demokratien zu
Gericht. Die Schweiz tut sich als Gastgeber dieser Lügenshow
keinen Gefallen. Schluß mit der Farce!«
Ins gleiche Horn stieß die Frankfurter Allgemeine: »Es ist vollkommen richtig, daß Deutschland sich nicht als Kulisse für Tiraden gegen Israel und den Westen mißbrauchen läßt und der sogenannten Antirassismuskonferenz fernbleibt. Wie richtig das ist, hat sich schon am Eröffnungstag gezeigt, als der iranische Präsident wie erwartet über Amerika und den ›rassistischen Zionismus‹ herzog und daraufhin die teilnehmenden europäischen Delegationen den Saal verließen – verlassen mußten. Diese Peinlichkeit, dieses Fiasko hätten sich die EU-Länder sparen können.«
Ins gleiche Horn stieß die Frankfurter Allgemeine: »Es ist vollkommen richtig, daß Deutschland sich nicht als Kulisse für Tiraden gegen Israel und den Westen mißbrauchen läßt und der sogenannten Antirassismuskonferenz fernbleibt. Wie richtig das ist, hat sich schon am Eröffnungstag gezeigt, als der iranische Präsident wie erwartet über Amerika und den ›rassistischen Zionismus‹ herzog und daraufhin die teilnehmenden europäischen Delegationen den Saal verließen – verlassen mußten. Diese Peinlichkeit, dieses Fiasko hätten sich die EU-Länder sparen können.«
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