Aus: Ausgabe vom 23.04.2009, Seite 13 / Feuilleton
Begraben
Der britische Künstler Damien Hirst schlägt in
seinem Schaffen völlig neue Richtungen ein. »Ich habe
vieles, woran ich jahrelang gearbeitet habe, praktisch
aufgegeben«, sagte Hirst dem Kunstmagazin Monopol. »Ich
beginne völlig neue Arbeiten. Ende und Anfang in einem.«
Er konzentriere sich nun auf »Fact-Paintings, Gemälde
nach Fotografien«. Zudem sei er gelassener als früher
und nehme sich mehr Zeit dafür, die Bilder »kleiner zu
machen«. Auslöser für diesen Wandel sei die Auktion
bei Sotheby’s in London im Herbst 2008 gewesen, bei der
Hirsts Werke rund 90 Millionen Euro Umsatz erzielten. »Die
Auktion war perfekt, um zu sagen: ›Okay, jetzt ist es
vorbei!‹ Und als obendrauf noch der Crash kam, konnte ich
innerlich endgültig damit abschließen«, sagte der
Künstler. Er habe das Gefühl gehabt, sich zu
verändern, »aber meine Arbeit blieb gleich«. Es
werde noch ein paar Formaldehydarbeiten geben, »und dann
lasse ich das wohl auch sein. Mir ist klar geworden, daß ich
damit nichts Neues mehr sage. Wenn man so weit ist, sollte man sich
verabschieden können«. Hirst machte in der Vergangenheit
unter anderem mit seinem mit 8601 Diamanten besetzten Abguß
eines echten Totenschädels Schlagzeilen. (ddp/jW)
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