Aus: Ausgabe vom 08.05.2009, Seite 4 / Inland
WWF warnt vor Ostseepipeline
Stralsund. Die Umweltstiftung WWF (World Wide Fund for Nature)
warnt vor unabsehbaren Risiken durch den Bau und Betrieb der
geplanten deutsch-russischen Ostseepipeline. Der Betreiber Nord
Stream wurde am Donnerstag zu Nachbesserungen aufgefordert. Der
aktuelle Bericht von Nord Stream beruhe vielfach auf nicht
belegbaren Annahmen und Spekulationen, sagte der Leiter des
WWF-Ostseebüros, Jochen Lamp, in Stralsund. Unter anderem
verwies er auf chemische Waffen, und Minen aus den Weltkriegen auf
dem Ostseegrund, die während der Bauarbeiten entsorgt werden
müßten. Zudem würden nach Angaben des Betreibers
bei der Trassenverlegung rund 12000 Tonnen Phosphate aus dem
Meeresgrund wieder in die Ostsee gespült. Das entspreche etwa
einem Drittel des jährlichen Gesamteintrags und könnte zu
vermehrter Algenbildung, Sauerstoffmangel und der Ausweitung
bereits vorhandener »Todeszonen« führen, sagte
Lamp. Auch zu möglichen Kompensationsmaßnahmen finde
sich in dem 4000 Seiten umfassenden Papier gerade einmal ein
halbseitiger Absatz.
Nord Stream will bis zum Jahre 2012 eine Pipeline vom russischen Wyborg zur deutschen Anlandestation Lubmin errichten.
(ddp/jW)
Nord Stream will bis zum Jahre 2012 eine Pipeline vom russischen Wyborg zur deutschen Anlandestation Lubmin errichten.
(ddp/jW)
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