Aus: Ausgabe vom 11.05.2009, Seite 2 / Ausland
Italien schiebt weiter nach Libyen ab
Rom. Ungeachtet der Kritik von Menschenrechtsorganisationen hat
Italien rund weitere 240 Bootsflüchtlinge nach Libyen
abgeschoben. Sie seien im Mittelmeer aufgegriffen worden,
erklärte Innenminister Roberto Maroni am Sonntag. Rom werde an
dieser Politik festhalten, solange Flüchtlinge von Libyen nach
Italien aufbrächen. Ministerpräsident Silvio Berlusconi
hatte am Samstag erklärt, er betrachte Italien nicht als
multiethnische Gesellschaft. Am Donnerstag hatte die Regierung mehr
als 200 Flüchtlinge nach Libyen abgeschoben und damit heftige
Proteste des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), der
Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights
Watch hervorgerufen. (AP/jW)
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