Aus: Ausgabe vom 15.05.2009, Seite 6 / Ausland
Orhan Pamuk von Verfahren bedroht
Istanbul. Der türkische Literatur-Nobelpreisträger Orhan
Pamuk muß wegen Äußerungen zur Kurden- und
Armenierfrage erneut mit einem Gerichtsverfahren in seiner Heimat
rechnen. Wie türkische Medien am Donnerstag berichteten,
machte der Berufungsgerichtshof in Ankara den Weg für ein
Schadensersatzverfahren gegen den Autor frei. In dem Rechtsstreit
geht um eine Äußerung Pamuks über die Ermordung von
30000 Kurden und einer Million Armenier in der Türkei. Wegen
dieser Meinungsäußerung hatte ein Istanbuler Gericht
bereits im Jahr 2005 ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf
»Beleidigung des Türkentums« gegen den
Schriftsteller eingeleitet; das Verfahren wurde Anfang 2006
eingestellt. Türkische Nationalisten strengten daraufhin eine
Schadensersatzklage an und machten geltend, sie seien durch Pamuks
Äußerungen in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt
worden.
(AFP/jW)
(AFP/jW)
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