Aus: Ausgabe vom 12.06.2009, Seite 5 / Inland
Rausschmiß aus Flüchtlingscamp
Berlin. Die Lage der Roma-Familien, die im Berliner
Flüchtlingslager Motardstraße untergebracht waren, hat
sich am Donnerstag überraschend verschärft. Nachdem
Berlins Innensenator Erhardt Körting (SPD) bereits am Montag
im Innenausschuß angekündigt hatte, daß die aus
Rumänien geflohenen Familien »wieder nach Hause«
müssen – machte der Senat am Donnerstag Ernst. Unter
Androhung einer polizeilichen Räumung wurden die Roma
aufgefordert, das Haus zu verlassen. Auch die vor einigen Tagen an
Journalisten ausgesprochene Einladung, sich das Lager doch einmal
persönlich anzusehen, hatte keinen Bestand mehr. Der
Wachschutz erklärte, Journalisten hätten derzeit keinen
Zutritt zum Gelände. Die zuständige Lagerleitung stehe
für Anfragen nicht zur Verfügung. Mit einem von der
Senatsverwaltung bestellten Bus wurden die Roma ins Bezirksamt
Mitte gebracht, wo man ihnen – offenbar erfolglos –
Geld für die Rückkehr nach Rumänien anbot.
(jW)
(jW)
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