Aus: Ausgabe vom 16.06.2009, Seite 1 / Kapital & Arbeit
BDI kritisiert Hilfe für Opel
Berlin. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat am
Montag auf seiner Jahrestagung in Berlin harsche Kritik an der
staatlichen Intervention beim angeschlagenen Autobauer Opel
geübt. »In der Causa Opel praktiziert die Politik
Verhaltensmuster, die sie den Unternehmen vorwirft«,
bemängelte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel. Sie verhalte
sich »kurzfristig, interessengetrieben, riskant«. Ein
Mittelständler habe kein Verständnis dafür,
daß ein einzelner Opel-Arbeitsplatz mit 200000 Euro gerettet
werde, während er selbst keinen Kredit in dieser
Größenordnung bekommen könne, so Keitel. Der Staat
müsse seine Hilfe auf jene konzentrieren, die durch die
Finanzkrise in Not geraten seien. »Es darf nicht sein,
daß der Steuerzahler für unternehmerische
Fehlentscheidungen zahlen muß«, warnte er. Die Politik
solle sich darauf konzentrieren, das Finanzsystem zu stabilisieren,
forderte der BDI-Chef.(ddp/jW)
Mehr aus: Kapital & Arbeit
-
Land der Widersprüche
vom 16.06.2009