Aus: Ausgabe vom 27.06.2009, Seite 7 / Ausland
Iran: Proteste zum Erliegen gekommen
Teheran. Zwei Wochen nach der Präsidentschaftswahl im Iran
sind die Proteste gegen das Wahlergebnis praktisch zum Erliegen
gekommen. Nach dem gewaltsamen Vorgehen der Sicherheitskräfte
gegen Demonstranten versammelten sich am Freitag nur einige wenige
Menschen auf einem Friedhof in Teheran, um Kerzen für die
getötete Studentin Neda anzuzünden. Der mächtige
Wächterrat wies die Vorwürfe des Wahlbetrugs bei der
umstrittenen Abstimmung erneut zurück. Er könne mit
Gewißheit sagen, daß es bei der Wahl keinen Betrug
gegeben habe, erklärte Wächterratssprecher Abbas Ali
Kadchodai laut der amtlichen Nachrichtenagentur Irna.
Ein ranghoher iranischer Ajatollah hat eine harte Bestrafung der Anführer der Proteste gegen das amtliche Endergebnis der Präsidentenwahl gefordert. Die Regierung solle sie stark und grausam bestrafen, sagte Ajatollah Ahmed Khatami während des Freitagsgebets an der Universität Teheran, das landesweit im Fernsehen übertragen wurde. Auch erklärte er, daß die zur Ikone gewordene Neda Agha Soltan, die offenbar bei Protesten in Teheran erschossen wurde, nicht von Sicherheitskräften, sondern von Demonstranten getötet worden sei.
Oppositionsführer Mir Hossein Mussawi kündigte unterdessen an, er wolle für künftige Proteste vorab die Behörden um Erlaubnis ersuchen. Gleichzeitig kritisierte er aber, daß die ihm hierfür gemachten Auflagen unfair seien. Das Innenministerium verlange von ihm, Veranstaltungen eine Woche vorher zu beantragen und dafür auch persönlich zu erscheinen, wie Mussawi auf seiner offiziellen Website mitteilte.
(AFP/AP/jW)
Ein ranghoher iranischer Ajatollah hat eine harte Bestrafung der Anführer der Proteste gegen das amtliche Endergebnis der Präsidentenwahl gefordert. Die Regierung solle sie stark und grausam bestrafen, sagte Ajatollah Ahmed Khatami während des Freitagsgebets an der Universität Teheran, das landesweit im Fernsehen übertragen wurde. Auch erklärte er, daß die zur Ikone gewordene Neda Agha Soltan, die offenbar bei Protesten in Teheran erschossen wurde, nicht von Sicherheitskräften, sondern von Demonstranten getötet worden sei.
Oppositionsführer Mir Hossein Mussawi kündigte unterdessen an, er wolle für künftige Proteste vorab die Behörden um Erlaubnis ersuchen. Gleichzeitig kritisierte er aber, daß die ihm hierfür gemachten Auflagen unfair seien. Das Innenministerium verlange von ihm, Veranstaltungen eine Woche vorher zu beantragen und dafür auch persönlich zu erscheinen, wie Mussawi auf seiner offiziellen Website mitteilte.
(AFP/AP/jW)
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