Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 22.07.2009, Seite 12 / Feuilleton

Gegen Ausmerzung

Der Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, Philipp Oswalt, plädiert für einen ausgewogeneren Umgang mit dem Erbe der DDR-Architektur. Er habe das Gefühl, daß es auch heute noch »den Drang gibt, das DDR-Unrechtsregime auch physisch auslöschen zu wollen«, sagte Oswalt in Dessau. In den meisten ostdeutschen Stadtzentren bemühe man sich nach wie vor, jegliche architektonischen Hinterlassenschaften des Sozialismus auszumerzen. Dies halte er für eine Fehlentwicklung.

Oswalt befürchtet, daß die Qualität der DDR-Architektur heute schwer zu erkennen ist. In der Nachkriegsära sei moderne Architektur meist unhinterfragt als fortschrittlich und Symbol eines anderen, besseren Deutschlands stilisiert worden, während der heutige Zeitgeist sie ebenso pauschal verwerfe. Zu kritisieren an der DDR-Architektur ist nach Ansicht Oswalts die seit den 1970er Jahren bis ins Extreme getriebene Industrialisierung. (ddp/jW)

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