Aus: Ausgabe vom 31.07.2009, Seite 4 / Inland
Kinobetreiber setzen Kritiker vor die Tür
Berlin. Etwa 20 Vertreter der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter
Union (FAU) sind am Mittwoch abend aus dem Kino Babylon in
Berlin-Mitte geworfen worden. Die anarchosyndikalistische
Gewerkschaft ruft seit Mitte Juli zum Boykott des Filmtheaters auf,
weil sich die Geschäftsführung weigert, über einen
von der FAU gemeinsam mit den Beschäftigten ausgearbeiteten
Haustarifvertrag zu verhandeln (jW berichtete). Um die
Kinogäste über die Situation aufzuklären, trugen die
Aktivisten T-Shirts mit der Aufschrift »Schluß mit
Babylöhnen und prekären Bedingungen«.
Geschäftsführer Timothy Grossman und Theaterleiter Jens
Mikat forderten zunächst einzelne Gewerkschaftsverteter auf,
den Saal zu verlassen. Gegen acht von ihnen soll Grossman laut FAU
später Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstattet haben. Obwohl
die Aktivisten, so die FAU, die Veranstaltung nicht stören
wollten, ließ die Geschäftsführung nach kurzer
Diskussion die übrigen Gewerkschafter mit Hilfe der Polizei
aus dem Kino entfernen.(jW)
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