Aus: Ausgabe vom 08.08.2009, Seite 12 / Feuilleton
Grillfest im Pott
Am heutigen Samstag wird der Ruhrpottdichter Jürgen Schimanek
70. Der gebürtige Münsteraner wird in Gelsenkirchen ein
Grillfest ausrichten. »Ich muß mir noch ein paar
Extrateller in der Nachbarschaft leihen«, sagt er. Schimanek
war Journalist, Schriftsteller, Maler etc. Von 1969 bis 1978 lebte
er in Uganda. »Idi Amin war im persönlichen
Gespräch sehr angenehm«, erinnert er sich, »ein
freundlicher Schlächter«. Schimanek war auch im Auftrag
der Bundesregierung mit Amin befaßt. Die damalige Freundin
des Künstlers arbeitete bei der deutschen Botschaft. 1979
veröffentlichte Schimanek den Roman
»Negerweiß« über die Folgen westlicher
Entwicklungshilfe in Uganda. Jahrelang war er in Afrika als
TV-Journalist für die BBC tätig. Danach lebte er in
Kalkutta. Vor 20 Jahren kehrte er nach Deutschland zurück,
lebt seitdem in Gelsenkirchen: »Ich mag die
Handshake-Höflichkeit im Ruhrgebiet«, sagt er. An das
europäische Kulturhauptstadtjahr 2010 hat er keine allzu
großen Erwartungen. Was bisher an Programm bekannt sei,
findet er »provinziell. Da werden dann Feuerschlucker aus Los
Angeles eingeladen, die hier kein Ferkel kennt.«
(ddp/jW)
(ddp/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Mordstheater mit Gebirgsjägern
vom 08.08.2009 -
Die Sekte, in der sich jeder selbst anbetet
vom 08.08.2009 -
Ein deutscher Blues
vom 08.08.2009 -
Nachschlag: Ja, mach nur einen Plan
vom 08.08.2009 -
Vorschlag
vom 08.08.2009