Aus: Ausgabe vom 12.09.2009, Seite 12 / Feuilleton
Bombenwitz
Berühmt werden um jeden Preis: Am Donnerstag stürmte das
Berliner Rap-Trio Berlin Boys 666 in der kalifornischen Stadt
Bluewater ein Restaurant – mit allem drum und dran, unter
anderem mit umgeschnallten Bombengürteln. Darüber
berichtete ein lokaler Fernsehsender mit Bildern von panisch
flüchtenden Menschen, ratlosen Polizisten und einem entsetzten
Bürgermeister. Und als verschiedene Nachrichtenagenturen und
Onlineportale so richtig auf diese Meldung abfuhren, platzte die
Bombe: Die Berliner Marketingagentur Neverest stellte klar,
daß das alles frei erfunden war, mit fingierten Bildern,
Wikipedia-Einträgen und falschen O-Tönen. Dem
Schauspieler und Regisseur Jan Henrik Stahlberg
(»Murx«, »Bye-bye Berlusconi«) war ein
PR-Gag der Extraklasse gelungen – um auf seinen neuen Film
»Shortcut to Hollywood«, der am 24. September startet,
hinzuweisen. Darin reist ein Berliner Rap-Trio in die USA, um
berühmt zu werden... Laut Stahlberg thematisiert sein Film die
Schnellebigkeit der Medienwelt. (jW)
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