Aus: Ausgabe vom 04.11.2009, Seite 4 / Inland
Kürzerer Zivildienst alarmiert Verbände
Berlin. Die geplante Verkürzung der Wehrpflicht auf sechs
Monate gefährdet nach Ansicht von Wohlfahrtsverbänden die
Zukunft des dann ebenfalls nur noch ein halbes Jahr dauernden
Zivildienstes. Bei sechs Monaten seien die Organisationen nicht
mehr in der Lage, »Zivildienstleistende noch vernünftig
einzusetzen«, sagte der Hauptgeschäftsführer des
Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, dem
Kölner Stadt-Anzeiger (Dienstagausgabe). Im Rettungsdienst
dauere allein die Ausbildung drei Monate. Auch in der Pflege, in
Kindergärten oder der Arbeit mit Behinderten könne es den
Menschen nicht zugemutet werden, »alle halbe Jahre die
Bezugspersonen zu wechseln«.
Ähnlich äußerte sich der Bundesgeschäftsführer des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes Volkssolidarität, Bernd Niederland, der bei Umsetzung der Pläne Alternativen zum Zivildienst forderte. Kritik kam auch vom Deutschen Roten Kreuz und von der Deutschen Krankenhausgesellschaft.
Gelassen reagierte die Diakonie. Deren Zivildienstexperte Wolfgang Buff sagte am Dienstag, der Dienst sei nicht erfunden worden, um soziale Leistungen sicherzustellen. Wer Regelleistungen darauf aufbaue, handele unverantwortlich. Buff appellierte an die Regierung, das beim Zivildienst eingesparte Geld für die freiwilligen Dienste einzusetzen.
(AFP/jW)
Ähnlich äußerte sich der Bundesgeschäftsführer des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes Volkssolidarität, Bernd Niederland, der bei Umsetzung der Pläne Alternativen zum Zivildienst forderte. Kritik kam auch vom Deutschen Roten Kreuz und von der Deutschen Krankenhausgesellschaft.
Gelassen reagierte die Diakonie. Deren Zivildienstexperte Wolfgang Buff sagte am Dienstag, der Dienst sei nicht erfunden worden, um soziale Leistungen sicherzustellen. Wer Regelleistungen darauf aufbaue, handele unverantwortlich. Buff appellierte an die Regierung, das beim Zivildienst eingesparte Geld für die freiwilligen Dienste einzusetzen.
(AFP/jW)
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